Bernhard Göhner arbeitete als Maschinist auf der Werft Bremer Vulkan. Er war KPD-Mitglied und Gewerkschaftsfunktionär. Er zählte zu den aktiven Gegnern des Nationalsozialismus. Bereits im März 1933 wurde er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verhaftet („Schutzhaft“ im Gefängnis Blumenthal). Ihm wurde angelastet, NS-Parteigrößen als „Abenteurer“ und „Parasiten“ bezeichnet zu haben. Nach fünf Monaten im KZ Esterwegen […]
Der erste Gestapo-Mord an einem polnischen Zwangsarbeiter im Kreis Friesland ereignete sich Ende Februar 1944 in Sillenstede, damals Ortsteil der Gemeinde Kniphausen. Es handelte sich bei dem Polen um einen jungen Mann namens Leszek Adamiak, geboren am 15. Mai 1925 im polnischen Kalisz (damals im „Reichsgau Wartheland“, deutsche Bezeichnung: Kalisch). Er war katholisch, seine Eltern […]
Die Gestapo konnte ohne Gerichtsbeschluss Hinrichtungen vornehmen; sie mussten diese lediglich durch Schnellbrief an das RSHA als Vorschläge zur „Sonderbehandlung“, mit kurzer Sachdarstellung einreichen. Meistens entschied Himmler persönlich über den Fall. Der Vollzug musste dann per Fernschreiben gemeldet werden. Darin sollten Personenstandsdaten des Delinquenten, Datum und Ort der Exekution, etc., aber auch einen Vermerk, wie […]
In einem Erdbunker in Hemelingen, der über Jahrzehnte verschlossen und vergessen war, finden sich Inschriften ukrainischer Kriegsgefangener. Es sind Texte aus dem Poesiealbum – „Ein Vergissmeinnicht, ein blaues, hat ein Engel vom Himmel fallen lassen, damit ich meine Liebste bis zum Grab nicht vergesse“. Ein Erdbunker am „Adolf-Hitler-Platz“ (jetzt Rathausplatz) am Hemelinger Rathaus in Bremen. […]
Am Mittelweg des Buntentor-Friedhofs (Fach VIII, an der Ecke zu Fach VII) findet man das Grab von Oberfeldwebel Gustav Schade, geboren am 24. September 1913 (wo er geboren wurde, ist nicht bekannt). Seine Eltern lebten in der Neustadt, insofern wählten sie wohl den Friedhof, der in der Nähe ihrer Wohnung lag. Das Grab aus Sandstein ist sehr auffällig, […]
Die Bremer Straßenbahn AG (heute BSAG) beschäftigte während des Krieges, weil das eigene Personal zum Militär eingezogen war, hunderte von Zwangsarbeitern/innen aus unterschiedlichen europäischen Ländern, die von den Nazis besetzt worden waren. Nach der Besetzung der Sowjet Union wurden ab 1941 beispielsweise ukrainische Frauen gezwungen in Bremen zu arbeiten, wo sie von der Bremer Straßenbahn […]
Karl Metz war so genannter Bessarabiendeutscher und wurde 1888 in Tarutino (heute Tarutyne in der südlichen Ukraine) geboren. Er war gelernter Tischler und wurde im Ersten Weltkrieg als Soldat eingezogen. 1916 geriet er in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst zwei Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs, 1920, entlassen wurde. Zusammen mit seiner Frau Dorothea hatte […]
An der Hastedter Heer Str. 313 (heute hat das Haus die Nummer 233/235) führte der Kaufmann F. Budde ab 1939 ein nicht ganz normales Kleidungsgeschäft, denn Budde verkaufte in seinem Laden, wie man seinen Rechnungen entnehmen kann, „Vorschriftsmäßige Ausrüstung für sämtliche Gliederungen der NSDAP / DAF.-Anzüge und -Mäntel / Werkschar / Kyffhäuser / Teno / […]
Walter van Perlstein wurde am 12. März 1901 als Sohn jüdischer Eltern in Köln am Rhein geboren. Da nach dem Tod des Vaters das Geld für ein Studium fehlte, beginnt er nach dem Abitur eine kaufmännische Lehre in einer Farbenfabrik. 1920 lebt er in Köln-Lindenthal in der Bachemer Straße 251. Hier beherbergt er im September […]
Walter Oldehoff (15.04.1908 – 29.04.1995) wurde als Sohn eines Schmiedes geboren. Der Vater, der zeitweilig in Walle ein Fahrradgeschäft führte, starb als Walter erst 5 Jahre alt war. Auch seine vier Geschwister starben bereits im frühen Alter. Seine Mutter musste den jungen Walter alleine groß ziehen und eröffnete aus dem Grund ein Gemüsegeschäft. Nach der […]