In Findorff befindet sich in der Gothaer Straße ein Schulzentrum, das heute als „Schule gegen Rassismus – Schule für Courage“ ausgezeichnet ist. Im August 1942 wehte hier jedoch ein anderer Wind: Im Altbau des jetzigen Schulgebäudes wurde damals die „Nordische Musikschule“ gegründet. Hier sollten im Sinne des NS-Regimes und dessen Ideologie Musiker/innen höchst professionell ausgebildet […]
Sicherlich wird man nicht behaupten können, dass ohne die Raketentests von Albert Püllenberg im Bremer Blockland die Nazis wahrscheinlich ihre Geheimwaffe, die V2 Raketen, nicht hätten entwickeln können. Tatsächlich aber waren zwei exponierte Raketenpioniere, die 1935 bis 1938 private Experimente mit Raketenmotoren und -treibstoffen im Blockland unternahmen, später als Ingenieure an der Heeresversuchsanstalt Peenemünde tätig. Hier […]
Auf dem Osterholzer Friedhof befindet sich in der Nähe des West-Eingangs das sog. Ehrenfeld für die niederländischen Kriegsopfer. Bei den 170 Personen, die hier bestattet worden sind, handelt es sich um niederländische Soldaten, Zwangsarbeiter/innen und Häftlinge, die alle in oder in der Nähe von Bremen umgekommen sind. Die Stiftung Niederländische Kriegsgräberfürsorge hat sie hier auf […]
Im Luisental 5 in Bremen-Horn existierte bis 1939 das „Haus Reddersen“, eine Pflege- und Erziehungsanstalt für Kinder und Jugendliche mit körperlicher und oder geistiger Behinderung. Gegründet wurde die Einrichtung, die sich damals „Bremische Idiotenanstalt“ nannte, am 04.09.1898 vom Pädagogen Heinrich Otto Reddersen (1827-1908). Nach dem Tod von H. O. Reddersen wurde sie in „Haus Reddersen“ […]
Herbert Breidbach (24.05.1921 – 03.04.2016) ist ein Neustädter Urgestein. Er wurde geboren in der Hermannstraße 88 und dort hat er, bis auf die wenigen Jahre in dem das Haus von Bombenangriffen zerstört war, sein ganzes weiteres Leben verbracht. Die Grundschule besucht er in der Kantstraße, nur wenige Meter von seinem Elternhaus entfernt. Die Schule besucht […]
Am 27.06.1942 wurden ca. 200 bremische Kinder an der damaligen Kaiser Brücke (jetzt Bgm. Smidt Brücke) auf den Raddampfer „Fürst Bismarck“ eingeschifft. Mit dieser sog. Kinderlandverschickung sollten die Kinder, die meist aus den Arbeitervierteln Hastedt, Gröpelingen und Walle stammten, auf dem Land in Sicherheit gebracht werden. Grund waren die vielen Bombardements der alliierten Streitkräfte auf […]
1936 siedelte sich in Kirchhuchting-Bremen die Metallwarenfabrik Theodor Klatte an. Es war der erste mittelständische Industriebetrieb im eher landwirtschaftlich geprägten Huchting, in dem bereits 1939, also noch vor Kriegsanfang, 450 Menschen beschäftigt waren. Sie war während des Zweiten Weltkriegs Zulieferbetrieb der Flugzeugindustrie und lieferte für diese Abgasanlagen und Triebwerke. Das Hauptwerk befand sich am Standort […]
Am 01.05.1933 veranstalten die Nazis in Bremen anlässlich des „Tages der Arbeit“ provokativ eine große Kundgebung im Arbeiterviertel Walle, sowie in der Innenstadt. Die Hansastraße und der Steffensweg sind mit Hakenkreuzfahnen geschmückt, genauso die Bremer Innenstadt. Die Nazis zwingen die Häftlinge des KZ Mißler, darunter u.a. Alfred Faust und Heinrich Buchholz, zur Teilnahme an ihrer […]
Am 2. Juni 1933 eröffnet Ludwig Roselius, Kaffeekaufmann und Kunstmäzen, im Goldenen Saal der Böttcherstraße in Bremen, den sog. „Ersten Nordischen Thing“. Hierzu hat Roselius Menschen aus der ganzen Welt eingeladen, die „nordischen Bluteinschlag haben“ (Zitat Roselius). Es kommen 150 Wissenschaftler, darunter Rassenkundler, Archäologen, aber auch Laienforscher sowie Leute aus Politik und Wirtschaft. Alle sind […]
Am 6. März 1933 verfügen die Nazis in der Bremischen Bürgerschaft noch nicht über eine parlamentarische Mehrheit. Drei sozialdemokratische Senatoren (Wilhelm Kaisen, Wilhelm Klemann und Emil Sommer) werden durch den Nazi-Pöbel auf dem Marktplatz und den Reichsinnenminister aus dem Rathaus gedrängt. Sogar Karl Röver, NSDAP Ministerpräsident des Landes Oldenburg, mischt sich ein und zwar als […]