Adolf Frank (geb. 24. Juni 1879 Bremen) wurde während des Nationalsozialismus wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt, interniert und überlebte. Im Juni 1947 füllte er den Meldebogen auf Grund des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus (sog. Entnazifizierung) aus. Das Verfahren war gedacht zur Aufdeckung und Ahndung von NS-Verbrechen. Wieso gab es den Verdacht, dass ein Mann, […]
Ende 1929, Anfang 1930 herrscht in Deutschland eine tiefe wirtschaftliche Krise. Viele Leute sind arbeitslos. Kampfgruppen der verschiedenen politischen Parteien und Verbände führen Straßenschlachten durch. Johann Gossel (geb. 1899) aus dem Buntentor schließt sich in dieser Zeit dem hiesigen SA-Sturm 3/75 an. Vorher hat er vermutlich während eines Aufenthaltes in Murnau/Bayern, damals ein richtig „braunes Nest“, […]
Am 2. März 1933 hielt der Kommunist Jakob Pfarr in Vegesack auf der „Meckerwiese“ am Lobbendorfer Pol eine kämpferische Rede gegen die neuen faschistischen Machthaber und warnte vor einer drohenden Kriegsgefahr. Die Freifläche vor dem Haupttor der Vulkan-Werft war ein traditioneller Versammlungsort der Gewerkschafts- und der Arbeiterbewegung und bis Anfang dieses Jahrhunderts Sammlungsort für den […]
Nach der Deportation im März 1943 noch in Bremen lebende Sinti und Roma sollten aufgrund des „Auschwitz-Erlasses“ Himmlers und des Schnellbriefes vom 29. Januar 1943 sterilisiert werden: „III. Soweit der II 3 bis 9 angeführte Personenkreis von der Einweisung in das Konzentrationslager ausgenommen wird, ist wie folgt zu verfahren: Die Einwilligung zur Unfruchtbarmachung der über […]
Wilhelm Dierks, geboren am 9. Dezember 1900, Sohn des Schneidermeisters und Sozialisten Johann Christoff Dierks und dessen Ehefrau Magdalene (geb. Becker), wuchs in der östlichen Vorstadt und im Stephani-Viertel auf. Sein Elternhaus, seit den 1920er Jahren in der Katrepeler Straße 40 in Borgfeld, blieb über das Kriegsende 1945 hinaus sein Bezugspunkt. Er besuchte die Volksschule […]
Das Ehepaar Ferdinand und Margarethe Stephan, geb. Schmidt, hatte sieben Kinder. Von der Familie überlebten lediglich drei Kinder die NS-Verfolgung. Einer von ihnen war R. Stephan. Mit 11 Jahren wurde R. Stephan im März 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 1944 kam er in das KZ Buchenwald. Es folgte das KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen (Thüringen) am Rande des […]
Zu den Auflagen, die den Sinti und Roma gemacht wurden, gehörte auch das Verbot mit „Ariern“ Umgang zu haben. Das Verfahren war nach Aussage des Kriminalsekretärs und Leiters der „Dienststelle für Zigeunerfragen“ Wilhelm Mündtrath folgendermaßen geregelt: „Aus dem Publikum oder auf dem Polizeiwege ging bei der Kripoleitstelle eine Meldung ein. Diese Meldung wurde sodann auf […]
Das Areal am Torfhafen war in der NS-Zeit, neben der Stiftstraße in Walle, ein Ort, an dem viele Sinti und Roma mit ihren Wohnwagen stehen mussten. Auch im weiteren Verlauf der Eickedorfer Straße standen Wohnwagen. Anton Schmidt erinnert sich, dass „damals am Torfkanal zirka 30–40 Wohnwagen“ standen. Hier standen nachweislich auch die Wohn- und Betriebswagen […]
Arnold Braun wurde am 31. August 1914 in Levern geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Rotterdam. Seine Frau Martha, geb. Trollmann, war in Ohrdorf, im Kreis Gifhorn, am 10. August 1915 geboren worden. Ihre Eltern waren Hermann und Anna, geb. Steinbach, Trollmann. Beide Ehepartner waren evangelisch. Am 10. April 1940 heirateten sie in dem Geburtsort […]
Drei Transporte mit Sinti und Roma aus Nordwestdeutschland verließen ab dem 8. März 1943 Bremen, wo die Menschen zuvor auf dem Schlachthof festgehalten worden waren. Unter ihnen befand sich der Bremer Sinto Rudolf Schmidt, der nach 1945 in schockierender Offenheit und mit eindringlichen Worten in seinem ‚Wiedergutmachungsverfahren‘ seine Erlebnisse in Auschwitz-Birkenau schilderte. In dem „Zigeunerfamilienlager“ wurde […]