Hellmuth Stutzer war, seit den letzten jüdischen Anwälten die Zulassung entzogen wurde, der Rechtsberater der jüdischen Gemeinde in Bremen. Aufgrund dieser Tätigkeit war er auch mit der Witwe Auguste Michel bekannt, die aktiv an der Gemeindearbeit teilnahm und zuvor schon dem Schwesternbund der jüdischen Kaiser-Friedrich-Loge vorgestanden hatte. 311 1938 erbte Auguste Michel von ihrem Mann […]
1899 wird im Bremer Adressbuch für den Stadtteil Huckelriede eine „Jüdische Badeanstalt“ in der Vohnenstraße 3 erwähnt. Benutzt wurde diese „Mikwe“ von der streng religiösen jüdischen „Schomre Schabbos“- Gemeinde. Mikwen haben im Judentum eine hohe religiöse Bedeutung. Sie dienen insbesondere Frauen der rituellen Waschung mit fließendem Quellwasser. Die Angehörigen der „Schomre Schabbos“- Gemeinde kamen ursprünglich […]
Holst betrieb mit seinem Geschäftspartner Bremer das Bekleidungsgeschäft »Holst & Bremer« Vor dem Steintor 153. Das Nachbarhaus Nr. 155 gehörte Selma Beverstein (geb. Rothschild). Seit 1925 mieteten Holst & Bremer auch das Ladenlokal Beversteins, da sie ihr Hauptgeschäft erweitern wollten. Von 1929 bis 1935 war Holst Rechnungsführer des Reichsbundes des Textileinzelhandels, dann von 1935 bis […]
In Bremen fand im September 1933 die erste Razzia gegen Bettler und Wohnungslose statt. In Zusammenarbeit mit SA und SS nahm die Polizei weit über 100 Personen fest. „Gemeinschaftsfremde“ waren laut NS-Propaganda Menschen: 1. „… die wegen außergewöhnlicher Mängel des Verstands oder des Charakters nicht in der Lage waren, aus eigener Kraft den Mindestanforderungen der […]
Die Mutter von Otto Polak hieß Johanne Jacobson. Sie wurde am 09.09.1932 im Bremer Dom mit Carl Polak, einem jüdischen Viehhändler und Schlachter getraut. Der Kirchweyher Pfarrer Wilhelm Grossmann hatte dazu den kirchlichen Segen verweigert. Am 16.07. 1933 wurde ihren Sohn Otto Polak in Bremen geboren. Er wurde christlich getauft und erzogen, galt aber nach […]
Die KPD-Mitglieder Heinrich Mindermann und Karl Mollen werden in Hemelingen verhaftet, die KPD wie auch die SPD verboten. Die Sozialdemokraten Carl Moses, Karl Helfenberger und Wilhelm Strauß wurden verhaftet, Bürgermeister Heinrich Ellmers in den Ruhestand geschickt. Zum neuen Bürgermeister hatte sich unter Androhung von Gewalt Hermann Passe ernennen lassen – er war seit 1930 Mitglied der NSDAP […]
Der Drechsler Richard Förster, geboren 20.02.1887 in Altschau/Oder, kam 1913 nach Bremen, um als Modelltischler auf der A.G. Weser zu arbeiten. 1914 hat er die gebürtige Bremerin Sophie Bormann geheiratet. Das Ehepaar besaß ein Dreifamilienhaus in der Liegnitzstraße 39, blieb aber kinderlos. Richard Förster war zunächst SPD-Mitglied, trat dann aber 1919 in die KPD ein. […]
Obwohl Stefan Lowacz[fn]Quelle: Antifaschistischer Widerstand in Bremen 1933 – 1945[/fn] sich seines unsicheren Status als Staatenloser bewusst war, trat er 1929 in die Kommunistische Partei Deutschlands ein. 1931 übernahm er als leitender Redakteur die Wochenzeitung „Der Arbeitslose“. Nach dem Machtantritt der Faschisten am 30. Januar 1933 gelang es Stefan zunächst, sich der Verhaftung durch die […]
Richard Heller[fn]Recherche: R. Gaebelein[/fn], geboren am 26.10.1908 in Dessau, arbeitet als Knecht, in der Brauerei, im Steinbruch und auf dem Bau. 1929 tritt er der KPD bei, wird ein Jahr später von Robert Stamm nach Bremen geholt und Mai 1931 Sekretär der KPD-Bezirksleitung Nordwest. 1932 leitet er in Bremen des Kampfbund gegen den Faschismus. Am 4. […]
Der Dreher Konrad Riedel, geboren Mai 1892 in Schlesien, wurde im 1. Weltkrieg zweimal verwundet. Wieder als Dreher in Freiburg/Schlesien, wurde er Betriebsrat und USPD-Vorsitzender 1921 kurzzeitig inhaftiert, floh er nach Berlin, von dort ging er unter falschen Papieren als Oskar Schmidt nach Hamburg-Altona und Kiel. März 1935 ging Konrad Riedel zur A.G. Weser nach […]