Der Beamte Friedrich Linnemann, geboren 1903, arbeitete bei der Kripo in Bremen, ehe er 1937 zur Gestapo wechselte. Im „Judenreferat“, das im Nachbarhaus des Polizeihauses am Wall untergebracht war, bereitete er mit anderen die brutale Deportation der Bremer Juden 1941 nach Minsk mit vor. Ende 1943 ging Linnemann nach Athen und wurde dort Mitarbeiter im Judenreferat. In […]
In den Wall-Anlagen findet man ein Denkmal für das am 9. Juni 1942 von der deutschen Wehrmacht zerstörte tschechische Dorf Lidice. Die Zerstörung geschah als Racheakt für das Attentat auf den Reichsprotektor Reinhard Heydrich durch tschechische Widerstandskämpfer. Die männlichen Bewohner des Dorfes wurden ermordet, die Frauen in KZ’s verfrachtet. Kinder wurden entweder ermordet oder zur […]
Im Oktober 1943 errichtete die SS in Bremen-Farge ein Konzentrationslager, um den Bau des Werftbunkers „Valentin“ mit Arbeitskräften zu versorgen. Der Bunker war eines der größten Rüstungsprojekte der Nationalsozialisten. In seiner unmittelbaren Umgebung befanden sich sieben unterschiedliche Lager für Zwangsarbeiter*innen. Das KZ Bremen-Farge war ein Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg . Um die deutsche Wirtschaft […]
Vermutlich haben sich erst in napoleonischer Zeit jüdische Bewohner in Bremen dauerhaft niedergelassen, denn seit ca. 1600 bestand hier für sie ein striktes Niederlassungsverbot, das bis 1803 Gültigkeit hatte. Zeitweilig durften jüdische Händler nicht einmal tagsüber die Stadt betreten, um ihre Waren anzubieten. Anders war es im heutigen Stadtteil Hastedt, der bis Anfang des 19.Jahrhunderts […]
Werder Bremens erste überregionale Erfolge fielen in die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur, als das Weserstadion oft für politische Propagandaveranstaltungen wie etwa den Tag der Wehrmacht benutzt wurde. Im Juni 1934 übernahm die Stadt das Weserstadion vom Verein und änderte dessen Namen in Bremer Kampfbahn. Von da an spielte Sport dort nur noch eine untergeordnete Rolle, […]
Anfang der dreißiger Jahre stand das Bremer Schauspielhaus unter der Leitung des gelernten Journalisten und Autors Johannes Wiegand (* 1874; † 1940), als Direktor und des Theaterwissenschaftlers Eduard Ichon (* 1879; † 1943) als Regisseur. Beide waren 1910 die Gründer des privat geführten Theaters, zuerst in der Bremer Neustadt, ab 1913 am Wall. Beide wohnten gemeinsam […]
1932: Bevölkerung 300.000, Auflagen 120.000 ! Die Bremer Nachrichten (BN) rückten Ende der 20er Jahre auf Druck der konservativen Wirtschaftskreise politisch nach rechts. Daneben gab es die Bremer Volkszeitung (SPD) mit einer Auflage von 18.000, die Bremer Zeitung: Auflage 18.000 sowie die Weser Zeitung. 1918 musste Verleger Schünemann die Weser Zeitung verkaufen. 1929 kauft er […]
Am 25. November 1933 erfolgte der Baubeginn einer Autobahn in Bremen. Der erste Spatenstich wurde mit viel Propagandaaufwand und der Bau als gelungene Arbeitsbeschaffungsmaßnahme dargestellt. Dieses Video wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Landesfilmarchiv, Bremen. Tatsächlich setzte man zum Bau in der Mehrheit Notstandsarbeiter ein. Gab es im April 1931 im Arbeitsamtsbezirk Bremen noch 467 […]
Wie überall im Reich, wurde auch hier zu Beginn der 1930er Jahre die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) im Januar 1931 gegründet. Sie fungierte in den Betrieben als Gewerkschaft.Bereits 1932 hatte die Bremer NSBO knapp 1500 Mitglieder. Einen Aufschwung erlebte die NSBO durch die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933. So konnte sie bei den Betriebsratwahlen im März des […]
Auf dem Gelände der heutigen Stahlwerke Bremen befand sich von 1935 – 1945 ein großes Lager für KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene (Franzosen, Engländer und Kanadier, Russen und Polen) und Zwangsarbeiter. Es handelt sich dabei um das Lager Riespott oder auch Osterort genannt. Ursprünglich wurden es 1932 gebaut um sog. Arbeitsdienstwillige unterzubringen, die u.a. beim Deichbau oder der […]