Zu Beginn des Jahres 1930 bildete sich in Bremen eine Gruppe der Hitler-Jugend (HJ). Im Jahre 1932 stieg die Mitgliederzahl von 150 auf 300 an. Während die Bremer HJ-Gruppe in ihren Anfangsjahren ein Unterbann gewesen war, wurde sie im Oktober 1932 ein Bann und 1933 ein Oberbann, der dem Gebiet 7 „Nordsee“ in Oldenburg unterstand. […]
Der Nationalsozialistische Lehrerbund (NSLB) hatte bereits 1930 eine kleine Ortsgruppe gebildet, die vorerst bedeutungslos blieb. Ihr Vorsitzender war Walther Kreikemeyer. Ab 1933 wuchs der Einfluss des NSLB auf das Schulleben. Die Mitglieder vertraten die NS-Ideologie an den Schulen und sorgten dafür, dass Lehrer, die das System möglicherweise nicht unterstützten, entlassen wurden. Das „ Gesetz zur […]
Am 15. Mai 1931 wurden 30 Bremer SA-Mitglieder vom Oldenburger SA-Brigadegeneral Herzog zur ersten Bremer Schutzstaffel (SS) ernannt. 1931 übernahm Otto Löblich die Führung des neuen SS-Sturms.Die Stadt wurde 1932 Sitz des Sturmbanns II/24, der seinen Sitz im Herdentorsteinweg 37 hatte. Allerdings wurde dieser später ausgelagert. 1933 zählte die SS in Bremen bereits 200 Mitglieder. Bremen war […]
Die Sturmabteilung (SA) hatte sich aus den Wehrverbänden der frühen 1920er Jahre als Saalschutz- und Straßenkampftruppe der NSDAP herausgebildet. Am Vorabend ihrer politischen Entmachtung und der Ermordung ihrer Führung um Ernst Röhm am 1. Juli 1934 zählte sie rund 4,5 Millionen Mitglieder und war damit die mit Abstand größte Parteigliederung. Eine SA-Ortsgruppe ist in Bremen […]
Heinz Kundel wurde 1914 in Bremen-Gröpelingen geboren. Nach seiner Ausbildung als Elektriker ging Kundel 1933 „auf die Walz“, d.h. er zog gemeinsam mit einem Freund durch Deutschland und lebte von dem Geld, das er sich als Elektriker überall verdienen konnte. In den 30-Jahren war Kundel Mitglied in der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP), die 1931 als Linksabspaltung […]
Willy Hundertmark* (1907–2002) ist über Generationen vielen Bremer Jugendlichen bekannt gewesen, weil er mit Schulklassen, Jugendverbänden oder Jugendzentren antifaschistische Stadtrundgänge durchgeführt hat. 1986 legte er als Sekretär der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) gemeinsam mit dem Landesjugendring Bremen eine schriftliche Ausarbeitung dieser Stadtführungen vor, die die Grundlage für das […]
Der vierköpfige Arberger Kirchenvorstand bestand aufgrund landeskirchlicher Anordnung aus Hannover seit den Kirchenvorstandswahlen vom Juli 1933 nur noch aus „Deutschen Christen“. Man war traditionell national eingestellt und arrangierte sich und passte sich eher leidenschaftslos der Obrigkeit an – wie andere auch.
Maria Krüger wird am 17. Oktober 1907 als Tochter des Horner Pastors Gustav Fraedrich in Gotha geboren. Ihre Familie zieht 1918 mit 5 Kindern nach Bremen, wo der Vater eine Stelle in der Kirche an der Berckstraße in Horn antritt. Maria absolviert das Lyzeum und erlernt an der Frauenfachschule den Beruf einer Kindergärtnerin, später bildet […]
Der Wahlbremer David Gutnik stammte aus Tschernobyl und war 1908 im Alter von 35 Jahren in der Admiralstraße 155 in Findorff gemeldet. Vier Jahre später heiratete er eine 25-jährige Russin aus Minsk, Henriette Scheflian. Die Ehe hielt nur zwei Jahre. Henriette Gutnik verließ Bremen zu Beginn des Ersten Weltkriegs mit ihrer ein Jahr alten Tochter […]
Die Familie des jüdischen Schuhhändlers Albert Bloch (geb. am 26.03.1874 in Vechta, ermordet am 28.07.1942 in Minsk) zählt zu den Bremer NS-Opfern. Am 22. April 2009 wurden an der Faulenstraße 48 neue „Stolpersteine“ für sie verlegt. In der Nähe ihrer Wohnung, an der Faulenstraße 19, hatte Albert Bloch von 1924 bis 1932 ein Schuhgeschäft betrieben. […]