Mortka Mendel und Malka Bialystock waren Besitzer des Hauses Faulenstraße 48, wo sie neben dem Wohn- und Geschäftshaus bald mehrere andere Immobilien besaßen. Der jüngste Sohn, Isidor, wanderte 1922 im Alter von 15 Jahren in die Niederlande aus. Die Tochter Bertha heiratete 1929 im Standesamt Mitte den Postbeamten Manuel Cohen aus Groningen und emigrierte ebenfalls. […]
In Bremen hat Martin Bialystock seine Jugend verbracht. Als 15-Jähriger flohen er und seine kleine Schwester Miriam zu Fuß in die Niederlande und wanderte gegen den Willen seiner Eltern nach Palästina aus, um sich den britischen Truppen anzuschließen. Seine Schwester und viele andere Familienangehörige starben in Auschwitz. 2009 war Martin Bialystock, begleitet von seiner Tochter […]
Die Jugendbildungsstätte LidiceHaus ist eine außerschulischen Bildungseinrichtung, die sich selbst in einer demokratischen, antifaschistischen und antirassistischen Tradition sieht. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Rosengarten“ beim internationalen Workcamp des „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ (siehe dazu Version: Lidice-Anlage Volksbund). Ursprünglich in Bremen-St. Magnus gelegen, wurde die Jugendbildungsstätte 2007 in die Neustadt verlegt. Die ursprüngliche Sportschule, die an […]
Johann Reiners wurde am 30. April 1907 in einer Korbflechterfamilie in Bremen geboren. Kurz danach zog die Familie nach Sellstedt, in der Nähe von Bremerhaven. Nach der Volksschule bildete er sich als Maler aus. Als junger Wanderarbeiter bereiste er viele Länder in Europa, u.a. das faschistische Italien von Mussolini. Im Jahr 1931 legte er in […]
Ewald Hanstein, geboren am 8. April 1924, kam erst 1954 nach vielen Umwegen in die Hansestadt Bremen. Hanstein ist Sinto, in den Sommermonaten zogen seine Eltern mit Pferd und Wagen durch die Welt, aber meist lebte er in einem festen Haus. Sein Vater war als Kommunist in der KPD organisiert und spielte Trommel in deren Spielmannszug in Schlesien. […]
[fn]Zit n. W. Hundertmark; bearbeitet von Redaktionsgruppe SPURENSUCHE[/fn]Gustav Böhrnsen, Vater des derzeitigen Bremer Bürgermeisters Jens Böhrnsen, wurde am 24.1.1914 in Bremen geboren und starb dort am 21.6.1998. Er war als Maschinenschlosser von 1928 bis 1936 auf der AG Weser beschäftigt. Politisch organisierte er sich in der SAJ und SPD, schloss sich jedoch später der SAPD und dem […]
„Hier arbeitete Oskar Goldberg, Jahrgang 1883.“ So steht es auf einem kleinen Bronze-Quadrat, einem Stolperstein, der vor dem Haus des Reichs in den Boden eingelassen ist. Zu der Gravur gehören weitere Einträge: „Berufsverbot 1933. Verhaftet 1939. Sachsenhausen. Tot 13. 1.1940.“ Mit diesem Stolperstein wird dort, wo einst der Sitz der Reichsfinanzverwaltung war, an den Obersteuersekretär […]
Trotz des Jazzverbots „Wider die fremdrassigen Einflüsse“ traf sich die „Bremer Swingjugend“ weiter im „Europacafe“ am Herdentorsteinweg und pflegte dort und an einigen anderen Orten in Bremen ihre Vorliebe für – vorwiegend amerikanischen – Musikgenuss. Dabei bildete sie mit ihrem teilweise sehr eigenwilligen Äußeren eine Ausnahmeerscheinung der ansonsten weitgehend gleichgeschalteten Jugend.
Martha Goldberg war eines der fünf jüdischen Opfer, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November, der „Reichskristallnacht“, ermordet wurden. Zusammen mit ihrem Mann wurde sie von dem ihr völlig unbekannten SA-Scharführer August Frühling erschossen. August Frühling (1885-1966), Schiffsingenieur, fuhr von 1908 an zur See, nach 1920 Maschineningenieur und Betriebsleiter in verschiedenen Firmen, […]
„Großmutter ging ohne Abschied ins Wasser. Bei der Bremer Vulkan-Werft war ein kleiner Anleger, dort fand man eine Flasche Korn und ihre Schuhe. Fünf Tage später wurde ihre Leiche gefunden.“ Mehr weiß Enkelin Wilma über den Tod ihrer Großmutter Marie Huntemann aus der Schillerstraße 53 (heute Fährer Kämpe 101) nicht zu sagen. Im Juli 1942 […]