Der stellvertretende Leiter der Bremer Kriminalpolizei, dem zugleich die „Dienststelle für Zigeunerfragen“ unterstellt gewesen war, Kriminaldirektor Carl Krämer, verfasste 1949 einen Bericht für das Landesamt für Wiedergutmachung über die nationalsozialistische Verfolgung der Sinti und Roma in Bremen. Hierin gab er an, dass die Planungen für die Verhaftungen im Mai 1940 „in den Händen eines Krim.-Kommissars […]
Anni Schwarz wurde am 23. September 1926 in Metz (Frankreich) geboren. Sie war die zweitälteste Tochter der Familie Wilhelm und Anna Schwarz. Als Anni zwei Jahre alt war, kam die Familie nach Bremen. Ab 1935 wohnte die Familie in der Bamberger Straße im Stadtteil Findorff. Zu diesem Zeitpunkt betrieb ihre Mutter einen Kurzwarenhandel. Möglicherweise wohnte […]
Carl Krämer wurde am 8. Dezember 1882 in Sprendlingen bei Mainz geboren. Nach dem Umzug der Eltern nach Leipzig besuchte er dort die Kunstgewerbeschule und wurde Lithograph. 1904 kam er nach Bremen und trat am 1. Oktober 1907 in den Bremer Polizeidienst als Schutzmann ein. 1910 heiratete er seine aus dem Buntentor stammende Frau Gesine, […]
Die Städtische Galerie in Bremen zeigte 2009 Kunstwerke Bremer Künstler, die unter dem NS-Regime als „entartet“ galten. Am Eingang der Ausstellung war ein großformatiges Ölgemälde mit vier nackten, nordischen Schönheiten platziert, „Die vier Elemente“ des Kunstfunktionärs und Malers Adolf Ziegler. Dies Gemälde hing zeitweilig in Adolf Hitlers Münchener Hauptquartier. Wer war Adolf Ziegler, der am […]
Gertrud Hackenbroich wurde am 8. Januar 1887 geboren, als Tochter des Kaufmanns Moritz Lesser und dessen Ehefrau Rosalie (geb. Meyer). Ihre Eltern waren mosaischen Glaubens. Sie wuchs in Naugard/Pommern auf, zusammen mit zwei Brüdern und zwei Schwestern. Vor 1913 kam Gertrud Hackenbroich nach Bremen. Ihr späterer Mann, der Maschinentechniker Adolf Hackenbroich hatte in der Hansestadt […]
Am 11. September 2022 wurde in Findorff, direkt neben dem Kulturzentrum Schlachthof, einen neuen Platz eingeweiht: der Familie Schwarz Platz. Dieser erinnert an die Sinti Familie Schwarz, die früher in unmittelbarer Nähe zum Schlachthof in der Findorffstraße 99 wohnte, und März 1943 von den Nationalsozialisten nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Bis auf eine Tochter, Anni, überlebte […]
Der aus Magdeburg stammende Klempnermeister Carl Wilhelm Francke zog 1871 nach Bremen und gründete 1872 am Philosophenweg eine Installationswerkstatt für Gas- und Wasserleitungen. In der Neustadt baute er bereits 1875 eine größere Betriebsstätte in der Bachstraße auf. Die Francke Werke expandierten weiterhin: Sie installierte nun u.a. in größeren Gebäuden komplette Leitungssysteme (Gas, Wasser, Heizung und […]
Horst Hackenbroich wurde am 2. Juni 1914 in Bremen geboren. Sein katholischer Vater Adolf und seine jüdische Mutter Gertrud (geb. Lesser) betrieben seit 1918 ein Fischgeschäft im Steffensweg 184. Horst Hackenbroich besuchte die Realschule und absolvierte 1931 die Ausbildung zum Kaufmannsgehilfen in einem Manufakturwarengeschäft. Im Spätsommer 1932 beobachtete er eine unerlaubte Demonstration der KPD in […]
Auguste Ernst, geb. Weiß, wurde am 9. September 1889 in Nordhausen geboren. Ihr Ehemann war der Musiker Heinrich Reinhold Ernst, geboren am 25. April 1887 in Bergen bei Celle. Er wurde im Sommer 1938 im Zuge der Verhaftungsaktion „Arbeitsscheu Reich“ ins KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 24. November 1939 verstarb. In ihrem Entschädigungsverfahren berichtete […]
Auf dem Friedhof Buntentor befindet sich die vermutlich größte bislang bekannte Grabanlage in Bremen mit Menschen, die die NS-Verfolgung überlebt haben und hier beerdigt wurden. Es befindet sich auf dem Plan im Fach X (am Friedhofseingang an der Kornstraße) Innerhalb eines Areals von ca. 30 x 40 Metern sind hier vermutlich ca. 60 Sinti und […]