Der Lloyd-Bahnhof am Hauptbahnhof wurde 1913 vom Norddeutschen Lloyd erbaut. Er war für die Passagier- und Gepäckabfertigung der Auswanderer erschaffen worden, die in Bremerhaven die Überseeschiffe besteigen wollten. Durch einen Tunnel gelangten sie direkt zu den Bahnsteigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich der Hauptsitz der Reederei im Gebäude, die 1970 mit der HAPAG zur […]
Im Juni 1942 gab das Reichssicherheitshauptamt in Berlin die Anweisung, das Deutsche Reich „judenfrei“ zu machen. Die Bremer Gestapo erstellte daraufhin in erzwungener Zusammenarbeit mit der Bremer Vertretung der Reichsvereinigung der Juden unter der Leitung von Carl Katz die Deportationsliste. Es war der „Abtransport“ aller in Bremen lebender Juden – außer denen in noch bestehenden […]
Theophil Johannes Jazdziewski (geb. 24. Juni 1878) kam ursprünglich aus Berlin, lebte aber seit 1904 in der Bremer Neustadt, genau genommen in der Oderstraße 109. Zusammen mit seiner Frau Paula hatte er fünf Kinder. Der Maurer Jazdziewski engagierte sich in der Hansestadt politisch seit 1919 in der SPD. 1930 trat er dem Wehrverband „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ […]
Grolland ist eine Siedlung am Rande der Stadt Bremen, durchquert vom Flüsschen Ochtum, einer Bahntrasse und der Autobahn. Zwischen 1936 und 1939 bauten hier Beschäftigte der umliegenden Rüstungsbetriebe, wie Focke-Wulf, Weser-Flugzeugbau, Francke Werke, aber auch der Reichspost, der Reichsbahn und Eduscho ihre Häuser. Die Firmen beteiligten sich häufig an der Finanzierung der Häuser, indem sie […]
Warum hat die Bremische Evangelische Kirche keinen Bischof wie andere Landeskirchen? Sie hatte mal einen, aber der hat ihr gereicht bis heute: Er hieß Heinrich Weidemann (1895-1976) und war ein Paradebeispiel für eine narzisstische Persönlichkeit. Steigbügelhalter waren für ihn die Nationalsozialisten, doch auch in der damaligen Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) fand er Anhänger. Nur mit […]
Theo Roodvoets wird am 24. März 1917 in Aduard in der niederländischen Provinz Groningen geboren. Bereits im Kindesalter stirbt seine Mutter. Dem verwitweten Vater entzieht das Jugendamt das Sorgerecht. Gemeinsam mit seinem Bruder Adri wird Theo in Pflegefamilien untergebracht. Seine Schwestern bringt man getrennt von den beiden Brüdern in einer anderen Pflegefamilie unter. Als Erwachsener […]
Willy Voß wurde als Sohn eines Schlossers am 12. August 1900 in der Bremer Neustadt geboren. Sowohl sein Vater wie auch sein Großvater waren aktive Sozialdemokraten. Willy folgt ihrem Beispiel und tritt schon mit 12 Jahren ein in die sozialdemokratische Kindergruppe. Als der Vater, Karl Voß, 1914 stirbt, musste der Friedhof Buntentor bei der Beerdigung […]
1923 wird auf dem Neuenlander Feld, dem heutigen Flugplatzgelände in der Bremer Neustadt, die Bremer Flugzeugbau AG gegründet. Diese wird nur wenige Monate später, im Januar 1924, umbenannt in Focke-Wulf Flugzeugbau AG. Das Kapital zur Gründung hatte maßgeblich der Tabakkaufmann Otto Bernhard eingesammelt. Aktionär war u. a. Ludwig Roselius, der Gründer der Kaffee HAG. Der […]
Zu den in Bremen Geborenen, die außerhalb der Hansestadt Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten, gehört der Jurist und Theologe Kurt Müller (1902-1958): Drei Jahre vor der Machtübergabe an Hitler, im Jahr 1930, war der junge Jurist in die Sozietät der Bremer Anwältin und späteren Richterin Dr. Emmalena Bulling eingetreten. Diese befand sich in der Langenstraße […]
Johann Gerhard Mechels wurde am 2. November 1897 in Ihrhove/Ostfriesland in einer Familie mit 17 Kindern geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in verschiedenen Einheiten an der Westfront. Nach seiner Entlassung aus dem Heer schloss er sich 1919 dem Freikorps Caspari an, kurz nachdem sich dieses maßgeblich an der Niederschlagung der Bremer Räterepublik beteiligt hatte. […]