Gibt es Dinge in meinem Privatbesitz die in einem Enteignungs-Kontext zu betrachten sind? Wie ist der Beistelltisch, das Kaffeeservice oder das Taschentuch in den Besitz meiner Familie oder WG gelandet? Wie kann ein verantwortungsvoller Umgang mit Gegenständen aussehen, die möglicherweise in der NS-Zeit, also zwischen 1933-1945, geraubt, beschlagnahmt oder unter Wert verfolgungsbedingt veräußert werden mussten? Diesen Fragen wollen wir in einem offenen Recherche-Angebot nachgehen.
Der Forschungs-Kiosk richtet sein Augenmerk auf die bisher am wenigsten erforschte Gruppe der Profitierenden: die der Privatpersonen und Privathaushalte. Viele der geraubten Gegenstände befinden sich auch heute noch in Privatbesitz. Sie wurden vererbt oder auf dem Flohmarkt oder im Antiquitätenhandel erworben.
Eine Einordnung in einen historischen Kontext oder eine lückenlose Rekonstruktion der Herkunft der Dinge, ist gerade wenn es sich um alltägliche Gegenstände handelt, schwer möglich. Dennoch kann es Hinweise auf die Herkunft der Dinge geben, denen nachgegangen werden kann. Dies können beispielsweise Erzählungen innerhalb von Familien zu Erbstücken sein oder Spuren an den Gegenständen in Form von Gravuren, Kreidespuren, Papieraufklebern oder Stempeln. Auch private Fotos, Briefe und Dokumente können hilfreich für eine solche Recherche sein.
Du hast/Sie haben einen Gegenstand, zu dem es vielleicht Hinweise oder einen Verdacht gibt? Im Rahmen des Forschungs-Kiosk bieten wir an über mögliche Objekte ins Gespräch zu kommen. An folgenden Donnerstagen wenden wir uns gemeinsam dem Themenfeld der geraubten Dinge und Recherche-Einstiegs-Möglichkeiten zu:
28.11.2024 16:00-19:00 Uhr
05.12.2024 16:00-19:00 Uhr
12.12.2024 16:00-19:00 Uhr
19.12.2024 16:00-19:00 Uhr
Der Forschungskiosk findet in den Räumen der Heinrich Böll-Stiftung Bremen (Carl-Ronning-Straße 9, 28195 Bremen) statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Nachfragen bitte an info@geraubt.de
Weiter Informationen rund um das Thema: www.geraubt.de