In der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ wird diesmal am Beispiel einiger Biographien gezeigt, wie das Landesamt für Wiedergutmachung in Bremen mit den Betroffenen umgegangen ist. Während Anträge von Rechtsanwälten meist vollständig bewilligt wurden, hatten es Verkäuferinnen deutlich schwerer, eine auch nur geringfügige Entschädigung zu bekommen.
Premiere: 14. März, 19.30, Theater am Leibnizplatz, „Der Kampf um Entschädigung. – Jüdische Menschen aus Bremen in Südamerika„.
Nach 1933 flüchten rund 100 Bremer Jüdinnen und Juden nach Argentinien, Chile und Uruguay. Zu den Ersten gehören bekannte Rechtsanwälte wie Dr. Richard Hamburger und Dr. Hermann Lehmann, die nach Chile aufbrechen, nachdem ihnen im April 1933 die Zulassung als Anwalt entzogen worden war. Bis 1940 entscheiden sich für die Flucht nach Südamerika auch Viehhändler, Baumwollklassierer, Verkäuferinnen, u.a.
In den 1950er Jahren wurden Ausgaben für Wiedergutmachung in der Bevölkerung und von Politikern wie Bundesfinanzminister Fritz Schäffer (CSU) immer wieder kritisiert.
Gerhard van Heukelum (SPD), 1948 bis 1959 Senator für Arbeit in Bremen, setzte sich dagegen unermüdlich dafür ein, Opfern des Nationalsozialismus Entschädigungen zu gewähren.“