Im Lager Schützenhof unweit der AG Weser wurden ab Dezember 1944 etwa 700 meist politische Häftlinge des KZ Neuengamme, darunter ca. 400 Juden gefangen gehalten, die aus dem KZ Bahrsplate dorthin verlegt worden waren. Ihre Hauptaufgabe war Arbeit in der Maschinenhalle IV bzw. in der Hohlkörperfabrik auf der A.G. Weser. Am 25. März 1945 lebten noch 582 Insassen, nachdem über 200 Gefangene durch Erschöpfung und Unterernährung ums Leben gekommen waren. Am 7. April wurden die Häftlinge über die Lager Blumenthal und Farge auf den Todesmarsch ins KZ Neuengamme, bzw. Bergen-Belsen geschickt, nicht mehr gehfähige wurden im Lager Sandbostel abgesetzt. Eine erste Gedenktafel wird am 26. April 2002 an der Mauer eingeweiht. Eine zweite folgte am 29. August 2004 zur Erinnerung an die toten Häftlinge der belgischen Gemeinde Meensel-Kiezegem. Am 21. April 2006 wurde ein Stolperstein zur Erinnerung an den ungarisch-jüdischen KZ-Häftling László Schächter verlegt, der auf dem Todesmarsch nach Bergen-Belsen spurlos verschwand.
Veröffentlicht am 28. Mai 2010 und aktualisiert am 5. Januar 2014