Albert Müller wurde am 2.2.1915 in Bremen geboren, wo er am 22.9.1991 auch gestorben ist. Der gelernte Mauer war schon früh politisch aktiv in der Gewerkschaft, in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und SPD.
1931 trat Müller, nachdem er die SPD verlassen hatte, der Sozialistischen Arbeiter Partei (SAP) bei, der damals auch der spätere Bundeskanzler Willi Brandt angehörte. Nach der Machtergreifung durch die Nazis betätigte er sich unter dem Vorwand der sportlichen Betätigung illegal für die verbotene SAP. Später wurde er zum Militär eingezogen.
Zusammen mit anderen politischen Kräften gründete er nach dem Krieg in Bremen die „Kampfgemeinschaft gegen Faschismus“. Gleichzeitig wurde er auch wieder Mitglied der SPD. Einige Zeit war Müller als Ermittler bei der Denazification Division der amerikanischen Militärregierung in Bremen tätig.
Ab 1955 wurde er mehrfach in die Bürgerschaft gewählt und war von ’71 – ’75 nicht nur Senator für Gesundheit, sondern erstmals auch Senator für Umweltschutz.
Gemeinsam mit seiner Frau Gerda wohnte Albert Müller zuletzt in Kattenturm. Nach seiner Pensionierung widmete er sich vor allem der Familie sowie der „Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten“ und dem „Arbeitskreis Bremer Arbeiterveteranen“. Hier vermittelte er jungen Leuten sowohl durch Vorträge, wie auch durch schriftliche Beiträge zu verschiedenen Büchern, seine politischen Erfahrungen.
Veröffentlicht am 14. August 2010 und aktualisiert am 29. November 2022