Alma Gross, nach ihrer Heirat in ’46 Müller genannt, wurde 1915 in Bremen geboren. Sie stammte aus einem kommunistischen Elternhaus. Ab Oktober 1932 arbeitet sie für den Einheitsverband der Seeleute und Hafenarbeiter als Schreibkraft und wird Mitglied der „Roten Gewerkschaftsoppostion“ (RGO). Hier lernt sie auch ihren späteren Ehemann Willi Müller kennen. Gleich nach der Machtsübernahme durch die Nationalsozialisten schließt sich Alma Gross den Widerstand an. In der Bodenkammer der Familie Gabriely in der Elbstraße 31 in der Neustand tippt sie Artikel für die illegalen Zeitungen des Einheitsverbands der Seeleute, Binnenschiffer und Hafenarbeiter, den „SCHEINWERFER“ und die „WAHRHEIT“ der KPD auf Wachsmatritzbögen ab.
Im Jahr 1933 wird sie verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt, die sie in Lübeck verbüßte. 1938 wird Alma erneut verhaftet. Sie musste jedoch schon nach 10 Tagen entlassen werden, da keine ihrer Mitgefangenen irgend etwas Belastendes aussagte.
Am 11. Juni 1945 traf ihr Verlobter Willi Müller, aus der Nazi-Haft entlassen, wieder in Bremen ein und heiratet ihn am 30.12.1946. Sie kaufen sich ein Grundstück in der Rönnebeckstraße 14 in Bremen-Blumenthal auf dem sie das im Krieg zerstörte Haus wieder aufbauen.
Es ist nicht bekannt, wann Alma Müller gestorben ist.
Veröffentlicht am 9. Januar 2011 und aktualisiert am 29. November 2022
Alma schreibt sich mit zwei s Alma Gross – auf der o,a, Seite ist eine ausführliche Biografie auf der Grundlage eines Interviews, das ich mit ihr führte.
In dem Buch Bremen im 3. Reich von Inge Marßolek und Renè Ott findet sich dazu auf den Seiten 245-288 einiges!
Hallo,
ich habe die Mitteilung von Alma Groß über das Haus Gabriely, Elbstr. 31 gelesen. Ich beschäftige mich mit Erich Gabriely (1903-1943), der zeitweise auch in der Elbstr. 31 wohnte. Dort war Kurt Gabriely gemeldet. Erich Gabriely war Kommunist und war sicherlich an den Zeitungen/Flugblättern beteiligt. Er war 1 1/2 Jahre in Haft und hat dann von 1936-39 in Wien gelebt und schließlich in Hamburg-Sasel. Er ist 1943 in Stalingrad getötet worden. Eine Grabtafel auf dem Ohlsdorfer Friedhof (Geschwister-Scholl-Stiftung) in HH erinnert an ihn.
Ich würde gerne mehr über den Zusammenhang Kurt bzw. Erich Gabriely zu den Zeitungen Scheinwerfer bzw. Wahrheit erfahren. Über eine Antwort freue ich mich!
Grüße
Jan Osmers