Der „Elefant“ wurde als Reichskolonialehrendenkmal 1931 errichtet, am 6. Juli 1932 eingeweiht und am 19. September 1989 wurde in der Bremischen Bürgerschaft der Beschluss gefasst es zu einem Antikolonialdenkmal umzubenennen.
Zweck des Denkmals war die Erinnerung an die ehem. deutschen Kolonien in Afrika und in der Pazifik zu derer Eroberung einige Bremer einen zweifelhaften Beitrag erbracht haben. Hier gilt es insbesondere Adolf Lüderitz zu erwähnen, der für das deutsche Kaiserreich Südwest-Afrika als Kolonie erwarb, das hiesige Namibia. Aber auch Hauptmann Paul von Lettow-Vorbeck, der verantwortlich war für Niederschlagen des Madji-Aufstandes in Deutsch Südwest. Er erhielt großen Zuspruch in Bremen, wo man sogar eine Kaserne nach ihm benannte.
Bei der Einweihungsfeier sagte von Lettow-Vorbeck laut Bremer Nachrichten vom 21. Oktober 1937, persönlich: „Ein großes Volk muss Kolonien haben, um leben zu können.“
Auftraggeber des Denkmals war die Koloniale Arbeitsgemeinschaft Bremen, unter derer Dach sich sämtliche Kolonialvereine der Stadt versammelt hatten. Insgesamt wurde dazu 100.000 Reichsmarkt gesammelt, hauptsächlich von bremischen Überseefirmen. Der Kaufmann Eduard Achelis sprach in seiner Funktion als Vorsitzender der Abteilung Bremen der Deutschen Kolonialgesellschaft bei der Einweihung des „Reichskolonialehrendenkmals“.
Der Entwurf des Denkmals stammt vom Münchner Bildhauer Fritz Behn.
Keine Erwähnung fand der Völkermord der deutschen Truppen Anfang des 20. Jahrhunderts an die Herero und Nama in Südwest-Afrika, bei dem ca. 80.000 Einheimischen umkamen. Inzwischen wurde dieser Völkermord 2021 von der Bundesregierung anerkannt. Jährlich wird am 11. August am Denkmal an den Opfern dieses Völkermordes erinnert.
In der NS-Zeit stand das Denkmal im Mittelpunkt von Bestrebungen der Bremer Nationalsozialisten, aus Bremen eine „Stadt der Kolonien“ zu machen. Sie organisierten Mai 1938 in Bremen dazu eine Reichskolonialtagung.
Veröffentlicht am 24. Mai 2010 und aktualisiert am 8. November 2024