Woh­nungs­für­sor­gean­stalt Has­hu­de

Das Bild zeigt eine ehemalige geschlossene Einrichtung am Warturmer Platz
Warturmer Platz
Das Bild zeigt eine ehemalige geschlossene Einrichtung am Warturmer Platz
Geschlossene-Einrichtung
1. Ok­to­ber 1936
War­tur­mer Platz 36, Bre­men

In Wolt­mers­hau­sen ent­stand am War­tur­mer Platz (da­mals Heim­weg) 1936 die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche „Woh­nungs­für­sor­gean­stalt“. Fak­tisch han­del­te es sich um ei­nen ab­ge­schlos­se­nen Ein­rich­tungs­kom­plex für häu­fig kin­der­rei­che „Ge­mein­schafts­frem­de“ und „so­zi­al­schäd­li­che Ele­men­te“, wie sie im NS-Jar­gon ge­nannt wur­den. In die­se Ein­rich­tung wur­den zwangs­wei­se stig­ma­ti­sier­te Men­schen zur „Er­zie­hung“ im Sin­ne der Nazi-Ideo­lo­gie ein­ge­wie­sen. Au­ßer­dem soll­ten die Män­ner ei­ner re­gel­mä­ßi­gen Ar­beit nach­ge­hen. Wei­ger­ten sie sich, wur­den sie in das Arbeitslager im Teufelsmoor ein­ge­wie­sen, das die Be­hör­de zu die­sem Zweck ein­ge­rich­tet hat­te.
Die An­stalt in Wolt­mers­hau­sen war stadt­weit be­rüch­tigt un­ter dem Na­men „Has­hu­de“, wenn­gleich sich die Be­zeich­nung Has­hu­de rich­ti­ger­wei­se auf jene Wohn­blö­cke be­zieht, die sich vor dem War­tur­mer Platz be­fin­den.
In den 30 recht klei­nen Woh­nun­gen aus Stein und Be­ton wohn­ten ins­ge­samt ca. 170 Er­wach­se­ne und 420 Kin­der. Den Be­woh­ner:in­nen stan­den kei­ne Gär­ten zur Ver­fü­gung. Die Hal­tung von Klein­tie­ren wur­den ih­nen eben­falls nicht ge­stat­tet.

Am 27.01.2014 re­fe­rier­te Frau Elke Stein­hö­fel zum The­ma „Woh­nungs­für­sor­gean­stalt Has­hu­de“. Ihre Rede do­ku­men­tiert aus­führ­lich die Ent­ste­hungs­ge­schich­te und wird hier in ge­kürz­ter Form (Hashude_Steinhöfel) wie­der­ge­ge­ben.

Quelle: Dr. Elke Stein­hö­fel: „Die Woh­nungs­für­sor­gean­stalt Has­hu­de. Die NS-„Aso­zia­len­po­li­tik“ und die Bre­mer Wohl­fahrts­pfle­ge“, eine Ver­öf­fent­li­chung des Staats­ar­chivs Bre­men, ISBN 978-3-925729-71-3.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 12. Juni 2021

Ein Hinweis zu “Wohnungsfürsorgeanstalt Hashude”

  1. Nick sagt:

    in has­hu­de 10 ist von mei­nem va­ters ur­opa die schwes­ter ge­stor­ben war­um auch im­mer die da war

  2. schneider sagt:

    ja, frü­her war das Puhs­dorf-eine art ghet­to für die un­lieb­sa­men: Halb­ju­den, Zi­geu­ner, An­ti­hit­ler ein­ge­stell­te Men­schen.Men­schen die be­reits im Ge­fäng­nis sas­sen.
    Die Amis ha­ben hier kurz vor Kriegs­en­de noch Flug­blät­ter ab­ge­wor­fen mit „Hal­tet durch“ Pa­ro­len.Da­hin­ter be­fand sich, nach aus­sa­ge mei­ner Oma eine Mu­ni­ti­ons­fa­brik und viel Gü­ter­ver­kehr/​Dreh­schei­be. Aus Rück­sicht auf die­se Men­schen ist hier wohl nicht di­rekt bge­bombt wor­den, ob­wohl vie­le Bom­ben run­ter ka­men und die Kin­der häu­fig in die Bun­ker muss­ten.
    Ich bin auf der Such nach mei­nem Opa Ro­m­berg-mög­li­cher­wei­se Jude. Viel­leicht kann mir je­mand hel­fen

    1. Nick sagt:

      wenn du mehr in­fos hast =) dann evtl.. vor­na­me usw wäre toll.. mfg nick gern un­ter nickbrede30@gmail.com mel­den

  3. JohnyB sagt:

    Wäh­rend der Nazi Zeit war das La­ger am jet­zi­gen War­tur­mer­platz stadt­be­kannt (oder be­rüch­tigt) als Has­hu­de. Da­mals hieß die Stra­ße tat­säch­lich „Heim­weg“, wo­bei un­klar ist, wo­her der Name stammt.

  4. Fritz Lorenz sagt:

    stimmt es das der War­tur­mer Platz frü­her Heim­weg hiess ?

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