Im Kleingewerbegebiet Am Dammacker im Stadtteil Buntentor ist seit Mitte der 90er Jahre ein neues Wohngebiet entstanden. Schritt für Schritt sind Gewerbeflächen verschwunden, darunter viele Baracken, die während des 2. Weltkrieges auf dem Gelände eines großen NS-Arbeitslagers entstanden waren. Im Lager waren vor allem russische Kriegsgefangenen untergebracht.
Spuren dieser Baracken finden sich trotzdem noch allenthalben. Sie können als Gedächtnis des Ortes gelesen werden, werden aber nach und nach abgerissen und werden eines Tages verschwunden sein.
Die Fotos zeigen am Beispiel eines Grundstücks diesen Prozess der Stadtentwicklung, der zugleich historische Spuren auslöscht.
Die Leute wohnen gerne Am Dammacker, bemerken jedoch das allmähliche Verschwinden aller Zeugnisse der Vergangenheit und wünschen sich eine (kollektive) Auseinandersetzung mit der Geschichte dieses Ortes. Inzwischen hat eine Geschichtsgruppe unter dem Namen „Anwohner/innen gegen das Vergessen“ auf dem Grundstück Am Dammacker 27 in Erinnerung an die ehem. Zwangsarbeiter einen Gedenkstein aufgestellt.
Veröffentlicht am 10. November 2010 und aktualisiert am 24. Oktober 2015
Ich wohne ganz in der Nähe des Dammackers und beschäftige mich schon länger mit dem Lager auf dem Dammacker, derzeit im Rahmen eines Ausstellungsprojekts zu sowjetischen Kriegsgefangenen. Ich würde mich über Kontakt zu anderen AnwohnerInnen sehr freuen, die sich ebenfalls für diese Geschichte interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Redert