Das Schuhgeschäft der Familie Bloch

Das Bild zeigt ein Mahmnal an der Sonnemannstraße
Mahnmal
20. Juni 1939
Faulenstraße 48, Bremen

Die Familie des jüdischen Schuhhändlers Albert Bloch (geb. am 26.03.1874 in Vechta, ermordet am 28.07.1942 in Minsk) zählt zu den Bremer NS-Opfern. Am 22. April 2009 wurden an der Faulenstraße 48 neue „Stolpersteine“ für sie verlegt.

In der Nähe ihrer Wohnung, an der Faulenstraße 19, hatte Albert Bloch von 1924 bis 1932 ein Schuhgeschäft betrieben. Seine Frau Else war Mitinhaberin. Als ihr Mann 1932 mit dem gemeinsamen Geschäft Konkurs anmelden musste, eröffnete die 51-jährige Else Bloch ein Schuhgeschäft an der Faulenstraße 4. Im Oktober 1935 verlor sie auch diese Einnahmequelle.

Am 20. Juni 1939 zogen die unverheirateten Schwestern Dora, Helene, Meta und Sara Bloch bei Bruder und Schwägerin ein. In Vechta, auf dem Land, fühlten sie sich nicht mehr sicher.“Sie haben gehofft, in der Großstadt anonym leben zu können. Doch auch Bremen bot keine sichere Zuflucht. Gemeinsam wurden die Blochs festgenommen und vom Zuchthaus Oslebshausen 1941 ins Ghetto Minsk verschleppt, wo sich ihre Spur verlor.

Anlässlich des 50. Jahrestages der ›Reichskristallnacht‹ ließ der Senator für Justiz gegenüber der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen eine Steinplatte zur Erinnerung an jene jüdischen Männer errichten, die am 10. November 1938 mitten durch die Stadt zum Zuchthaus Oslebshausen getrieben und wenig später ins Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt wurden. Die zerbrochene Steinplatte symbolisiert, dass Recht und Gesetz unter dem NS-Regime für Juden nicht mehr galten. In die Einzelelemente eingraviert sind das Wort Jude, ein Zug von Gefangenen und ein Davidstern. Das Bruchstück am Boden trägt die Daten 9.11.1938/9.11.1988.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 29. November 2022

Ein Hinweis zu “Das Schuhgeschäft der Familie Bloch”

  1. von Boeselager sagt:

    Hieß Albert Bloch auch Adolph?

    Bloch, Albert
    geboren am 26. März 1874 in Vechta / – / Oldenburg
    wohnhaft in Bremen
    Deportationsziel: ab Hamburg 18. November 1941, Minsk, Ghetto
    Todesdatum/-ort: 28. Juli 1942, Minsk, Ghetto
    Quelle: Bundesarchiv Berlin Gedenkbuch

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