Am Bunker an der Ecke Grasbergerstraße/Pastorenweg befindet sich seit September 1978 ein großes Wandbild mit vielen Hinweisen auf die Geschichte des Stadtteils Gröpelingen. Es wurde gemeinsam mit Studierenden der Hochschule für Kunst vom Bremer Professor Jürgen Waller angefertigt und auf Initiative der Geschichtswerkstatt Gröpelingen 2009 vom Künstler selbst restaurierter.
Auf dem Bild wird u.a. verwiesen auf die Bremer Räterepublik, die Ende des Ersten Weltkrieges ausgerufen und blutig von der Division Gerstenberg und dem Freicorps Caspari niedergeschlagen wurde. Mehrere Mitglieder des Betriebsrates der AG Weser, der auf dem Wandbild dargestellt wird, beteiligten sich aktiv an der Gründung der Bremer Räterepublik am 10. Januar 1919. Nach der Zerschlagung wurde 1922 auf dem Waller Friedhof ein von Bernhard Hoetger geschaffenes Pieta-Denkmal zur Ehrung der gefallenen Kämpfer auf Seite der Räterepublik aufgestellt. Das Denkmal, das 1933 von den Nazis zerstört wurde, ist ebenfalls auf dem Bunker wieder zu finden.
Rechts unterhalb der Pieta stehen drei Personen, von dem einer Häftlingskleidung trägt. Hierbei handelt es sich um den Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, der von den Nazis ermordet wurde. Mit der Darstellung seiner Person wird auf die Moorlager verwiesen, in denen die Nazis neben Ossietzky auch viele bremischen Widerstandskämpfer inhaftierten. Neben Ossietzky stehen Maria Krüger, langjährige KPD-Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft, sowie Hermann Prüser, dem es als KPD-Abgeordnete gelang in der Bürgerschaft noch nach der Machtergreifung der Nazis eine Rede zu halten.
Veröffentlicht am 16. Juni 2010 und aktualisiert am 29. November 2022
Ein Hinweis zu “Bunkerbemalung Grasberger Straße/Pastorenweg”