[fn]Zit n. W. Hundertmark; bearbeitet von Redaktionsgruppe SPURENSUCHE[/fn] Die „Arbeiter-Zeitung“ war bis zur Errichtung des faschistischen Terrorregimes das Organ der KPD im Bezirk Nordwest. Einer ihrer bekanntesten Redakteure war der Niederländer Anton Pannekoek. Die Zeitung wurde gedruckt im sog. „Roten Haus“ am Buntentorsteinweg 95, was gleichzeitig Sitz der Parteizentrale war.
Im Juni 1933 gelangte eine Ausgabe der illegalen Flugschrift „Kleine Arbeiterzeitung“ in die Hände der Gestapo. Die erste illegale Ausgabe der „Kleinen Arbeiterzeitung“ erschien am 1. März 1933, sofort nachdem am gleichen Tag die KPD-Zentrale im „Roten Haus“ besetzt wurde.
Auf der hier dokumentierten Flugschrift findet man die Gestapo-Notiz: „Rasingstr., Ottostr. Gastfeldstr. stehen ständig 15-20 Mann und belästigen Passanten.“
Diese Straßenzüge waren ausgesprochene Arbeiterwohnbereiche. Die Gestapo-Notiz lässt vermuten, dass es sich um Antifaschisten handelte, die Gesprächskontakte aufnahmen. Die anschließende Bemerkung „das Weitere wird vom Distr. veranlasst“ macht deutlich, dass hier eine genauere Überwachung geplant war. Zudem enthalten die Bemerkungen Angaben darüber, wo genau die illegale Flugschrift gefunden wurde, wer das gemeldet hat und welcher Verdächtige in Frage käme.
Veröffentlicht am 31. Mai 2010 und aktualisiert am 21. Juli 2014