Hermine Berthold, die unehelich geborene Dienstmädchentochter wurde mit 16 Jahren Fabrikarbeiterin bei der Bremer Jutespinnerei.
Früh engagierte sie sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend, im Arbeiterturnverein und in der Textilarbeitergewerkschaft. 1919 trat sie der USPD, nach 1922 der SPD bei. Die Mutter von drei Kindern baute in Bremen maßgeblich die Konsumgenossenschaft „Vorwärts“ mit auf.
1930 bis 1933 war sie Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft. 1934 wurde sie das erste mal verhaftet und in der Ostertorwache wegen angeblicher „Vorbereitung des Hochverrats“ eingekerkert und schließich zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, die sie bis November 1938 im Lübecker Frauenzuchthaus absitzen musste. Dort freundete sie sich mit der Bremer KPD-Abgeordneten Käthe Popall an. Am 1. September 1939 erneute Schutzhaft (für vier Monate).
Von 1946 bis 1959 wieder Abgeordnete in der Bremischen Bürgerschaft.
Veröffentlicht am 5. Juni 2010 und aktualisiert am 29. November 2022