Homme Hoekstra, geb. am 26.11.1911 in Leeuwarden/Niederlande als jüngstes von neun Kindern, kam am 17. Juni 1943 mit 15 weiteren niederländischen Zwangsarbeitern nach Bremen ins Lager Tirpitz am Schwarzen Weg 92. Dies war ein Gemeinschaftslager für die Deschimag/A.G. Weser.
Der frühere Gemeindearbeiter sollte in der Maschinenbauhalle 2 Metallspäne bei den Drehbänken entfernen. Aufgrund wiederholter Äußerungen, dass Deutschland den Krieg nicht gewinnen könne, wurde der zweifache Vater am 11. November 1943 von seinem Kollegen Josef Hubalek beim Sicherheitsbeauftragten der Werft denunziert.
Homme Hoekstra wurde am 10. Januar 1944 am Arbeitsplatz verhaftet, von der Gestapo verhört, am 20. März nach Moabit überstellt, am 11. April vom Volksgerichtshof wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Feindbegünstigung“ angeklagt, nach 100 Minuten Verhandlung am 22. Mai zu Tode verurteilt und nach Ablehnung seines Gnadengesuchs am 26. Juni 1944 in Brandenburg-Görden mit dem Fallbeil hingerichtet.
In dem Augenblick, in dem sein Kopf fiel, verschwanden jegliche Spuren. Die Familie erfuhr erst im Februar 1997 aufgrund von Recherchen der VVN-BdA Bremen in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Zwangsarbeiterverband von den letzten Monaten im Leben ihres Vaters.
Mit Unterstützung des Beirats Gröpelingen konnte am 6. Mai 1999 am Schwarzen Weg 92 stellvertretend für das Schicksal der niederländischen Zwangsarbeiter ein Denkmal für Homme Hoekstra errichtet werden.
Am Vorabend schilderte Cees Ruijter seine zwei Jahre als Zwangsarbeiter auf der A.G. Weser und im Lager Tirpitz 1943/45. Bei der Gedenkstunde für Homme Hoekstra sprach Senator Uwe Beckmeyer vor versammelter Bremischer und westfriesischer Presse in Anwesenheit der Töchter und Enkel Homme Hoekstras klar und deutlich aus, worum es ging: „Wir wollen des Leides dieser Menschen gedenken, wir wollen in unserer Erinnerung wach halten, was in dieser Stadt Menschen aus niedrigsten Motiven angetan wurde.“
Dr. Hermann Kuhn, Vizepräsident der Bremischen Bürgerschaft führte aus: „die Verbrechen an den Zwangsarbeitern waren ungeheuerlich, und unsere Ignoranz über 55 Jahre maßlos.“
Lit.: Raimund Gaebelein, Mantel des Schweigens. Warum musste Homme Hoekstra sterben? VVN-BdA Bremen Dezember 1999
Veröffentlicht am 6. Oktober 2011 und aktualisiert am 6. Mai 2023
I’m one of Homme’s grandsons. Good to see you keep the memories alive!
Bart Hoekstra, Deventer, Netherlands.
Dear Bart, I‘m sitting here on the bench in front of Homme‘s memorial, which I found due to a geocache. Now I‘m reading his story. So he is not forgotten.
Kindest regards from Groepelingen, Alexandra
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