Seit 1907 war Johann Schmid, der am 19. September 1882 in Hoffenz/Sudetenland wohnhaft in Bremen. Zuletzt, d.h. 1938, wohnte er mit seiner Ehefrau Marie und den beiden Kindern in der Huchtinger Str. 42 in Woltmershausen.
Johann Schmid nahm ab 1915 am 1. Weltkrieg teil, geriet in russische Gefangenschaft und kehrte erst 1919 nach Bremen zurück. Seit 1904 war er Mitglied der SPD und als solcher Kassierer und Delegierter gewesen; er war Mitglied im Arbeiter-Gesangsverein, in der Roten Hilfe und von 1919-1943 im Baugewerkschaftsbund; 1919 tritt er in die KPD ein, in der er als Funktionär tätig ist.
Johann Schmid ist beschäftigt bei den Borgward-Werken in Sebaldsbrück. Zu den dort beschäftigten ausländischen Kriegsgefangenen verhält er sich kameradschaftlich, aber genau aus diesem Grund wird er denunziert und am 5.10.1943 verhaftet. Er wird wegen des Abhörens feindlicher Sender und der Verleitung eines Soldaten zur Fahnenflucht vom Bremer Sondergericht zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Vom 14. April 1944 – 28.August 1944 sitzt er in der Strafanstalt Bremen ein; dann wird Johann Schmid in das Zuchthaus von Hameln verlegt, wo er am 14. April 1945, kurz vor der Befreiung, stirbt.
Veröffentlicht am 3. Februar 2016 und aktualisiert am 24. Mai 2024