Das „Rosenak-Haus“ ist das ehemalige Gemeindehaus der Israelitischen Gemeinde in Bremen. Am Haus Kolpingstraße Nr. 7 ist seit 2010 wieder der Name des ersten Landesrabbiners Leopold Rosenak angebracht. Dort hatte auch der seit 2007 bestehende Verein „ROSENAK-HAUS e. V.“ seinen Sitz.
In der Kolpingstraße (früher Gartenstraße) kaufte die Israelitische Gemeinde in Bremen im Jahr 1875 ein Wohnhaus und baute es 1876 zu ihrer ersten Synagoge um. 1896 stellte sie Dr. Leopold Rosenak (1868-1923) als ersten Rabbiner ein. 1926 erwarb die Gemeinde das benachbarte Gebäude, um es als Gemeindehaus zu nutzen und gab ihm den Namen „Rosenak-Haus“.
In der Reichspogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern in Brand gesteckt und bis auf die Grundmauern zerstört. Nur das Kellergewölbe blieb erhalten. Das „Rosenak-Haus“ wurde verwüstet, blieb aber als Gebäude unversehrt. Grundstück und Gemeindehaus wurden enteignet („arisiert“) und der Gemeinde erst 1946 zurück gegeben.
Aus Geldmangel konnte sich die Israelitische Gemeinde nicht wieder an der alten Stätte ansiedeln. Sie fand erst 1961 in Schwachhausen einen dauerhaften Standort. Seit 2007 setzt sich der Verein „ROSENAK-HAUS e. V.“ für den Erhalt des Hauses und seine Nutzung als Erinnerungs- und Dokumentationsstätte ein. Im „Rosenak-Haus“ hat der Verein die beiden historischen Keller der Kolpingstraße 6 und 7 als Erinnerungsstätte eingerichtet und führt dort Veranstaltungen und Projekte mit Schülergruppen durch. Eigentümer des Hauses ist der Caritas-Verband und der Sozialdienst katholischer Frauen.
Veröffentlicht am 4. November 2010 und aktualisiert am 29. November 2022