Rudolf Jacobs kam am 14.04.1914 in Bremen als Sohn des Bremer Architekten Rudolf Jacobs senior (Haus am Markt, Parkhotel, Norddeutscher Lloyd) und dessen Ehefrau Frieda, geborene Rosenthal, zur Welt. Er wuchs in einem liberalen Elternhaus auf. Nach dem Abitur ging er zur Handelsmarine, wohl auch um sich damit dem Wehrdienst zu entziehen. Später studierte er Bauwesen und Architektur an den Technischen Hochschulen Hannover und Braunschweig. Über die „Organisation Todt“ wurde er als Ingenieur für Festungsbauten im Elsass verpflichtet. Dort verhalf er aufgrund seiner Ablehnung der Nazis bereits jüdischen Kollegen zur Flucht nach Frankreich.
1936 heiratete Rudolf Jacobs. Aus der Ehe stammen zwei Söhne. Eingezogen zur Marine wurde er im September 1943 als Marineoffizier wiederum zum Festungsbau, diesmal nach La Spezia/Italien, abkommandiert. Die verbrecherischen Angriffe seitens der Wehrmacht gegenüber der italienischen Zivilbevölkerung veranlassten Jacobs zur Desertation und seinen bis heute nicht bekannten Adjudanten zum Entschluss sich im Herbst 1944 den Partisanen anzuschließen. Jacobs trat in die Garibaldi-Brigade „Ugo Muccini“ ein, wurde aber kurz danach am 03.11.1944 beim Angriff gegen eine Kaserne in Sarazana getötet.
Die Gemeinde Sarazana würdigt Rudolf Jacobs nach dem Krieg mit der Ehrenbürgerschaft. Mit seinem Einsatz für Freiheit und Menschenrechte ist er ein Vorbild für die Menschen im vereinten Europa. Der italienische Regisseur Giannarelli hielt die Stationen seines Lebens in einer Filmdokumentation fest, die unter dem Titel „Il Tradimento“ („der Verrat“) im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
In Bremen, Jacobs‘ Geburtsort, sorgt die Internationale Friedensschule im Gustav-Heinemann Bürgerhaus in Vegesack mit zahlreichen Aktionen dafür, dass sein Name auch hier nicht vergessen wird. Am 21. Februar 2014 stellte sie für Rudolf Jacob im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus neben dem Deserteursdenkmal eine Gedenktafel auf.