1910 errichteten Bremer Kaufleute an der Sebaldsbrücker Heerstr. eine Kakao- und Schokoladenfabrik, die ab 1922 den Namen „Goldina AG“ erhielt. Ab dem 1. Januar 1940 wurde der Betrieb „infolge der durch den Krieg entstandenen Rohstoffknappheit“ stillgelegt.
Die leeren Fabrikhallen wurden danach als Unterkunft für Zwangsarbeiter genützt, darunter sowohl Arbeiter aus Polen, als auch „Zivilarbeiter“ aus den Niederlanden, Italien, Frankreich und Belgien. Sie ersetzen in der Rüstungsindustrie zum Teil die deutschen Arbeiter, die zur Wehrmacht eingezogen waren. 1943/’44 soll beispielsweise der Anteil ausländischer Zwangsarbeiter bei Focke-Wulf 80% betragen haben.
In der „Goldina“ wurden zuerst ca. 900 Arbeiter, die bei Focke-Wulf Flugzeugbau in Hastedt und Hemelingen beschäftigt waren, untergebracht. Im Februar 1943 wurde entschieden, dass das Goldina-Werk mit ausländischen Arbeitern, die bei Borgwardt arbeiten mussten, belegt werden sollte. In dem Fabrikgebäude konnten bis zu 1.200 Personen untergebracht werden.
Die Unterkünfte und Ernährung in der „Goldina“ waren mangelhaft. Der ehemalige polnische Häftling Henryk Hauffe aus Poznan erinnert sich 2001 in einem Brief an die VVN/BdA, Bremen, wie den Häftlingen im sehr strengen Winter dreistöckige Betten, zwei Decken und ein Kissen zur Verfügung standen. „Es war immer kalt“ berichtet er. Die Verpflegung wird von ihm als „sehr arm“ bezeichnet, „wir waren immer hungrig“. Sonntags wurden ausländische Arbeiter auch zur „Enttrümmerung“ eingesetzt. Am 18. Februar 1945 sollten 300 Mann und am 11. März weitere 200 Mann von der Goldina in die Innenstadt gebracht werden.