In der Hohentorstraße 49/53, heute Fasslager der Becks‘ Brauerei, befand sich die Fahrradhandlung der Familie Zwienicki. Am 9. November 1938, die Reichspogromnacht, drangen abends SA-Männer des Sturmbanns III/75 in das Haus ein. Selma Zwienicki wurde von Joseph Heike, SA-Obersturmführer, vormals Verkäufer und Dekorateur, in ihrem Schlafzimmer erschossen. Vermutlich suchten sie ihren Mann. Er konnte mit den vier Kindern fliehen. Die Täter berichteten ihren Vorgesetzten im Gossel-Haus am Buntentorsteinweg zynisch „Widerstand wurde entgegengebracht … bei der Firma Zwienicki. Verletzt wurde niemand. Tödlich verletzt wurden zwei Personen.“ Die andere Person war Heinrich Rosenblum.
Die Täter wurden nie verurteilt, entweder weil sie im Krieg gefallen waren, oder weil dem Gericht nicht ausreichend Beweismaterial vorgelegt werden konnte.
An Selma Zwienick wird mit einem Stolperstein erinnert. Zur Einweihung sprach ihr Sohn Rabbi Jacob.
Veröffentlicht am 9. Januar 2011 und aktualisiert am 29. November 2022
Betr. Zwienicki
Es wäre ja nett, wenn ihr wenigstens mal die Quelle mit Autorinnenname nennen würdet – die beigefügte Kartei ist nicht die, die die Stadt ausgestellt hat.