Mit dem 6. März 1933, also kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung, und SA-Demonstrationen erklärten die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei ihren Rücktritt aus dem Senat , weil sie die Verantwortung für die eingeschlagene Richtung der Politik in Bremen nicht mehr übernehmen wollen.
In den darauf folgenden Wochen setzte die SPD darauf, den Nationalsozialisten keinen Vorwand für Gewalt und Verfolgung zu liefern. Sie hoffte vergeblich, durch einen strikten Legalitätskurs die Zerschlagung der Arbeiterbewegung zu verhindern. Deren Organisationen wurden jedoch im Zuge des nationalsozialistischen Herrschaftsausbaus verboten. Dies betraf auch die Bremer Volkszeitung, in deren Redaktion auch der Ex-Senator Kaisen nach seinem Ausscheiden aus dem Senat wieder eingetreten war. Kaisen wurde zusammen mit den übrigen Mitgliedern des Bremer SPD-Vorstands am 12. Mai 1933 verhaftet. Im Unterschied zu vielen anderen inhaftierten Sozialdemokraten wurde er im Gefängnis nicht misshandelt und kam nach zwölf Tagen wieder frei. Allerdings blieb die Internierung für ihn, der an Recht und Gesetz glaubte, ein einschneidendes Ereignis, zumal seine Frau aufgrund seiner Verhaftung schwer erkrankte.
Veröffentlicht am 19. Januar 2011 und aktualisiert am 29. November 2022