Stapellauf der „Scharnhorst“

Bild zeigt eine Postkarte des Schiffs Scharnhorst II
Postkarte des Schiffs Scharnhorst II
Hitler beim Besuch der AG-Weser
Hitler beim Stapellauf "Scharnhorst", Wilhelmshafen
14. Dezember 1934
Use Akschen 34, Bremen

Unter der Überschrift „Gründlich verschissen“ berichtet Ernst Dünker im Kurier am Sonntag vom 27. Dezember 1987 über seine interessanten  Eindrücken, die er als Jugendlicher beim Stapellauf des Dampfschiffes „Scharnhorst“ auf der AG-Weser und dem damit verbundenen ersten Bremen-Besuch Adolf Hitlers sammeln konnte. Der Werftbesuch soll Hitler nicht in gute Erinnerung geblieben sein, denn die Arbeiter verweigerten beim Stapellauf das Mitsingen des Horst Wessel Liedes.

Hier den Bericht von Ernst Dünker zum Scharnhorst Stapellauf

Nachträglich soll an dieser Stelle hinzugefügt werden, dass das veröffentlichte Bild mit Adolf Hitler nicht in Bremen, sondern in Wilhelmshafen aufgenommen wurde. Es zeigt den Stapellauf des Schlachtschiffes „Scharnhorst“ am 3. Oktober 1936  auf der Kriegsmarinewerft in Wilhelmshafen. Siehe dazu den entsprechenden Kommentar.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 9. Mai 2024

Ein Hinweis zu “Stapellauf der „Scharnhorst“”

  1. Hallo aus Bremen,

    ich kann mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass es sich bei der Aufnahme von Hitler auf der Werft nicht um den Stapellauf des Ostasiendampfers „Scharnhorst“ auf der AG ,Weser´ handelt, sondern um den Stapellauf des Schlachtschiffes „Scharnhorst“. Das Foto wurde am 03. Oktober 1936 auf der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven aufgenommen.

    Es gibt hierbei vier ersichtliche Merkmale. Erstes Merkmal ist der, dass der Ostasiendampfer „Scharnhorst“ auf der AG ,Weser´ auf dem Großhelgen V gebaut wurde und vom Stapel lief. Auf dem Foto ist die große Helgenkrananlage, die den gesamten Großhelgen überspannt, nicht zu sehen.

    Desweiteren kann man am Schiffsrumpf einen sog. Stopper aus Stahl erkennen, der vom Schiffsbauch bis zur halben Bordwand reicht, der beim Stapellauf die Fahrtgeschwindigkeit verringern sollte. Dieser Stopper aus Stahl war beim Schlachtschiff „Scharnhorst“ und auch bei der „Tirpitz“ angebracht worden. Beim Ostasiendampfer „Scharnhorst“ fehlte diese Konstruktion.

    Drittes Merkmal ist die Taufkanzel. Auf dem Bild erkennt man eine niedrige und aus Beton gegossene Taufkanzel. Auf der AG ,Weser´ war die Taufkanzel aus Holz, Rund und mit hölzernen Handlauf.

    Und viertes Merkmal: Links von Hitler ist Admiral Reeder und Feldmarschall von Blomberg zusehen, die beim Stapellauf in Bremen nicht dabei waren, aber beim Stapellauf in Wilhelmshaven.

    Beste Grüße
    Daniel Sokolis

    AG ,Weser´ Archiv
    http://www.ag-weser.npage.de
    Facebookseite: AG Weser Archiv

  2. Sehr geehrter Herr Gerardu,

    vielen Dank für ihre E-Mail.

    Allerdings habe ich bei ihrem abgebildeten Bild des Dampfschiffes „Scharnhorst“ noch einmal genauer recherchiert und festgestellt, dass es sich bei dem von ihnen verwendeten Bildes tatsächlich um das Dampfschiff „Scharnhorst“ handeln kann, und nicht um das Schlachtschiff „Scharnhorst“. Bei dem von ihnen verwendeten Bildes kann man sehen das es sich um den Bug oder Heck des Dampfschiffes handeln kann, und nicht um das Schlachtschiff. Allerdings wäre es hilfreicher um Verwechselungen auszuschließen, den Zusatz Dampfschiff zu benutzen. Da ich durch ihre Website erst von der Kenntnis eines Dampfschiffes mit dem Namen „Scharnhorst“ Kenntnis bekam habe ich ihnen zu danken. Ich glaube eher, dass der Fehler bei mir lag, durch diese irreführende Bezeichnung. Da das Dampfschiff „Scharnhorst“ zuerst vom Stapel lief, musste das Schlachtschiff „Scharnhorst eigentlich anders heißen. Auch die „Gneisenau“ gab es als Dampfschiff, sowie als Schlachtschiff, was ich auch erst durch ihre Website erfuhr. Also bedanke ich mich für ihre sehr informative Website.

  3. Das von ihnen genannte und gezeigte Schiff ist die „Scharnhorst II“, welches nicht als „Scharnhorst“ deklariert werden kann, denn die „Scharnhorst“ war ein deutsches Schlachtschiff, welches auf der Werft in Wilhelmshaven gebaut und vom Stapel lief. Das rechte Bild mit Adolf Hitler zeigt allerdings den Stapellauf des Schlachtschiffes „Scharnhorst“ in Wilhelmshaven. Bei genauere Recherche werden sie das bestätigt bekommen. So gesehen ist ihre Ausführung zur „Scharnhorst“ schlicht falsch und für den Laien irreführend.

  4. Stapellauf: 3.10.1936, Marinewerft Wilhelmshaven
    Schiffsart und -klasse: Schlachtschiff
    Sog. „Scharnhorst-Klasse“

    Besatzung: bis zu 1840 Mann
    Gewicht, voll ausgerüstet: 38 900 ts
    Länge: (nach Umbau mit Atlantik-Bug)
    234,9 m, Breite: 30 m, Tiefe: 9,91 m
    Turbinenantrieb, 31 Kn
    Bewaffnung: Neun 28-cm-Kanonen in Drillingstürmen,
    zwölf 15-cm-Kanonen in Doppeltürmen und Einzellafetten, vierzehn 10,5 cm Flak in Doppellafetten, sechzehn 3,7 cm-Flak in Doppellafetten,
    bis zu 38 2-cm-Flak,
    6 Torpedorohre 53,3 cm
    1 Katapult für vier „Arado 196“ Seeflugzeuge

  5. Nette Geschichte, nur mit dem Unterschied, das der Stapellauf der Scharnhorst in Wilhelmshaven stattgefunden hat. Siehe im Netz unter: „Die Kriegsmarinestadt Wilhelmshaven“.

  6. lütjen walter sagt:

    sehr, sehr interessante berichte von deren inhalt ich nie unterrichtet wurde, obwohl ich 11 jahre div schulen in bremen (1954 -65)besucht habe. nichts wurde uns über kz in bremen erzählt. ich bin erschüttert. mit 19 jahren bin ich nach einer banklehre ins ausland gegangen, nachdem ich vor der neuen bremer stadthalle bei einer demonstration gegen die damals neue npd von der polizei verprügelt wurde. ich dachte damals: schon wieder, nichts wie weg hier.

    ich habe eine sehr wichtige frage: wo kann ich in bremen, oder vorerst im internet die listen der damaligen SA angehörigen einsehen ????
    ich werde demnächst nach bremen kommen und mir alle schandflecke der nazizeit ansehen, sowie meine ehemaligen schulen. leider kann ich die jetzt verstorbenen lehrer nicht mehr befragen, warum um alles in der welt sie uns nichts über die straflager und schandtaten der nazis in 11 schuljahren erzählt haben.
    vielen dank im voraus

    saluti
    walter

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