Werder Bremens erste überregionale Erfolge fielen in die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur, als das Weserstadion oft für politische Propagandaveranstaltungen wie etwa den Tag der Wehrmacht benutzt wurde. Im Juni 1934 übernahm die Stadt das Weserstadion vom Verein und änderte dessen Namen in Bremer Kampfbahn. Von da an spielte Sport dort nur noch eine untergeordnete Rolle, wenngleich immer noch Fußballspiele durchgeführt wurden. Zeitweilig hatten die Vereine jedoch Probleme eine vollständige Mannschaft auf den Platz zu bekommen. Schließlich waren viele Sportler an der Front eingesetzt. In der Bremer Kampfbahn fanden ab Sommer 1934 aber auch Luftschutzübungen statt.
In der Saison 1841/1942 gelang es dem SV Werder Meister in der Gauliga Niedersachsen zu werden. Am 25. Februar 1945 fand das letzte Spiel des SV Werder Bremen im Zweiten Weltkrieg statt. Gegner war der BBV Union. Werder gewann 8 – 2. Kurz danach musste der Spielbetrieb kriegsbedingt eingestellt werden.
Nach der Befreiung wurde am 10. November 1945 der Sportverein Werder Bremen von 1899 aufgelöst und nach einer Fusion mit den 1933 durch die Nazis verbotenen Vereinen TV Vorwärts Bremen und Freie Schwimmer 1910 Bremen der Turn- und Sportverein TuS Werder 1945 Bremen wiedergegründet.
Werder hat sich laut anderen Quellen wie viele andere Sport- und Turnvereine bereits vor 1933 selbst gleichgeschaltet.
Dass Sportler an der Front waren, konnte erst ab ca. 1939 relevant sein- es stellt sich also die Frage, was zwischen 1933 und 1939 los war. Gibt es zu dem Thema inzwischen was?
Warum wird eigentlich nirgends die Rolle von Werder vor und nach 1933 mal genauer beleuchtet? Es handelt sich immerhin um einen der nur vier (!) Vorzeigevereine der Nazis. Das passt doch wunderbar zu dem Satz: „Werder Bremens erste überregionale Erfolge fielen in die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur“. Ist das Zufall? Oder wollen die Werder-Verantwortlichen und Fans von diesen Zusammenhängen nichts hören? Die anderen drei Vorzeigevereine waren übrigens FC Schalke 04, VfB Stuttgart und TSV München 1860. Wenn auch unzureichend wird in diesen Vereinen die Geschichte immerhin thematisiert…