Vor dem Haus Kantstraße 42 erinnert ein Stolperstein an den Elektroschweißer Alfred Bostelmann[fn]“ANTIFASCHISTISCHER WIDERSTAND 1927-1935 IN BREMEN“ der VVN und Dokumente des Staatsarchivs[/fn].
Alfreds Vater war wegen seines Glaubens als Zeuge Jehova, die sich selbst bis 1931 Bibelforscher nannten, von den Nazis bereits ins Gefängnis gekommen. Möglicherweise wurde der Vater von den Nationalsozialisten vergiftet. Der Sohn Alfred war dadurch schon früh ein Gegner des Naziregimes geworden. Er nahm in dieser Zeit auch den Glauben seiner Eltern an. Offensichtlich hat er in seinem Betrieb, den Atlas-Werken, aus seiner Einstellung kein Geheimnis gemacht. Das wurde der Gestapo gemeldet.
Daraufhin wurde seine Freistellung vom Wehrdienst – bis dahin vom Betrieb erwirkt – aufgehoben und er erhielt den Einberufungsbefehl. Getreu dem Gebot seines Glaubens: „Du sollst nicht töten“, verweigert er den Kriegsdienst. Im Oktober 1942 wurde er verhaftet, vor ein Kriegsgericht gestellt, zum Tode verurteilt und am 26. März 1943 in Brandenburg mit dem Fallbeil hingerichtet.
Insgesamt wurden alleine in Bremen 71 Bibelforscher verhaftet und inhaftiert von denen 15 in der Haft starben bzw. ermordet wurden. Während des Nationalsozialismus verweigerten sie aus Glaubensgründen den sog. „Deutschen Gruß“, besser bekannt als „Hitler Gruß“, nahmen nicht an Wahlen teil und weigerten sich Mitglied in einer NS-Organisation zu werden.
Veröffentlicht am 9. Januar 2011 und aktualisiert am 25. Mai 2023