Ende 1929, Anfang 1930 herrscht in Deutschland eine tiefe wirtschaftliche Krise. Viele Leute sind arbeitslos. Kampfgruppen der verschiedenen politischen Parteien und Verbände führen Straßenschlachten durch. Johann Gossel (geb. 1899) aus dem Buntentor schließt sich in dieser Zeit dem hiesigen SA-Sturm 3/75 an. Vorher hat er vermutlich während eines Aufenthaltes in Murnau/Bayern, damals ein richtig „braunes Nest“, […]
Erwin Schulz (geb. 27. November 1900 in Berlin, zuletzt wohnhaft in der Parkallee 217 in Bremen, dort gestorben am 11. November 1981) kämpfte bereits Dezember 1918/Januar 1919 in einem Garderegiment gegen die Räterepublik. 1921 schloss er sich dem Freikorps „Oberland“ an und wiederum zwei Jahre später der kasernierten Schutzpolizei von Walter Caspari in Bremen. Hier […]
In der Nacht vom 9.-10. November 1938, später bekannt als die Reichspogrommnacht, verübt die SA in ganz Deutschland schwere Verbrechen gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Alleine in Bremen werden dabei 5 Menschen ermordet, die Synagoge im Bremer Schnoor Viertel durch Brand verwüstet und viele Geschäfte jüdischer Bürger*innen geplündert und verwüstet. Verantwortlich für die Verbrechen in Bremen […]
Willi (Wilhelm Ernst) Müller war von 1912 bis 1919 Seemann. Er war im Transportarbeiterverband und im Deutschen Seemannsbund organisiert und trat 1929 in die KPD ein. 1933 wurde er als Kandidat für die Bürgerschaft aufgestellt und musste von Januar an in der Illegalität leben. Beim Seemannsbund lernt er seine spätere Frau Alma Gross kennen, die […]
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 unternimmt die SA in Deutschland eine angebliche Vergeltungsaktion wegen der Ermordung des Gesandtschaftsrats vom Rath durch einen Juden in Paris. In ganz Bremen werden Fensterscheiben zertrümmert, die Wohnungen und Geschäfte von Juden verwüstet und die Synagoge in der Gartenstraße (die Straße heißt heute „Kolpingstraße“) in Brand gesetzt. […]
Bei der Einweihung des „Johann-Gossel-Hauses“ im Buntentorsteinweg wurden am 22.04.1933 „marxistisch-kommunistische Symbole“ verbrannt und „damit der Bolschewismus symbolisch vernichtet“. Das „Gossel-Haus“ war ursprünglich das „Rote Haus“ und beherbergte die Kommunistische Partei. Nach der Besetzung und Übergabe an die SA wurden kiloweise Broschüren und Zeitungen, Symbole und Fahnen der KPD und der Sozialdemokraten bei Dunkelheit am […]
Hinweis! Dieser Text enthält explizite Schilderungen von Gewalt. Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) erwirbt 1924 das Grundstück und das Haus am Buntentorsteinweg 95 und richtet dort die Zentrale für den Bezirk Nord-West ein. Hier bezieht auch die Verlagsgenossenschaft Nord-West als Herausgeberin der regional verbreiteten kommunistischen „Arbeiter-Zeitung“ ihre Redaktionsräume. Gedruckt wird die Zeitung, ebenso wie zahlreiche […]