Im Herbst 1941 beginnt das Reichssicherheitshauptamt mit der Deportation der Juden aus Deutschland nach Osteuropa. Die Bremer Gestapo hat die Namen längst in Karteien erfasst und pfercht Juden in „Judenhäusern“ zusammen. Gestapo-Beamte unter Leitung von Bruno Nette organisieren die Transporte, erlassen Deportationsbefehle und stellen sie zu. Finanzbeamte beschlagnahmen Eigentum der Opfer zum Zwecke der „Verwertung“ […]
[fn]WK, 24.02.2011 von S. Labatzke, Auszüge mit freundlicher Genehmigung der BreTagAG[/fn]Die Familie Löwenhardt wohnte eine Zeitlang in der Neckarstraße 98 im Flüsseviertel in der Neustadt. Dort gestalteten Schülerinnen und Schüler der Klassen 9.2. und 10.2. der Gesamtschule Mitte aus der Brokstraße, die die Patenschaft für die „Stolpersteine“ der Familie Löwenhardt übernommen haben, bei der Gedächtnisfeier das […]
Im Jahre 1834 erwarben jüdische Bürger in Aumund ein Grundstück an der heutigen Ecke Neue Straße/An der Aumunder Kirche und errichteten hier eine Synagoge. Sie verfügte im unteren Bereich über fünfzig Männerplätze mit einem Almemor (Altartisch) in der Mitte für zehn Thorarollen. Auf der Empore fanden fünfzig Frauen Platz. Im Haus befanden sich eine Mikwe […]
Im April 1939 wurde der Kündigungsschutz für jüdische Mieter aufgehoben und 21 Häuser offiziell als ‚Judenhäuser‘ ausgewiesen, in die Juden zwangsweise einzuziehen hatten. Der ehemalige Landgerichtsrat Erich Mendelsohn, 1887 in Jever geboren, hatte an der Osterholzer Landstraße 51 gewohnt, bevor er mit seiner Frau Maria, geborene Schlensak, gezwungen wurde, in das Waller „Judenhaus“ zu ziehen. […]
Charlotte Levy-Abraham wurde 1926 in Bremen geboren. Ihr Vater war Inhaber eines Geschäftes „Kurzwaren en gros“. Der Boykott jüdischer Geschäfte, der seinen Anfang am 1. April 1933 nahm, trug zur Schließung des Geschäftes bei. Später arbeitete Maximilian Abraham als Bibliothekar für die Winterhilfe der jüdischen Gemeinde, die Mutter Sophie Else half im Jüdischen Altersheim aus. […]
Neben dem jetzigen Zentaurenbrunnen (errichtet 1958) in den vorderen Neustadtswallanlagen befindet sich ein Gedenkstein, der die Deportation jüdischer Männer, Frauen und Kinder aus der Neustadt im November 1941 erinnert. Ihr Weg führte in Arbeits- und Vernichtungslager nach Minsk in Weißrussland. Etwa 570 Menschen mit jüdischem Glauben wurden in der Zeit der Nazidiktatur aus Bremen nach Minsk […]
Reinhold Roer wurde nur drei Jahre alt. Der kleine Junge starb gemeinsam mit seinen Eltern Gertrud und Walter im Ghetto Minsk. Zilla Mannheim war 72 Jahre alt, als sie nach Theresienstadt verschleppt wurde und kurz darauf ihr Leben verlor. Albert Seligmann, Jahrgang 1869, war 21 Jahre lang Obermeister der Fleischerinnung Achim. Sein ältester Sohn war […]
Das Haus, urkundlich erstmals 1875 erwähnt und bewohnt von Senator (ab 1890 Bürgermeister) Dr. Alfred Pauli (1827-1915), wurde 1934 von Alfred Grünberg, einem Kaufmann, und seiner Frau Amalie, geborene Goldberger, erworben. Nach deren Auswanderung in die USA wurde das Haus 1938 per Notariatsvertrag an die Israelitische Gemeinde übereignet. Es diente nach der Zerstörung der Synagoge in […]
In der Zeit vom 1. November bis 4. Dezember 1941 wurden aus dem Gebiet des Deutschen Reiches ca. 50 000 Juden in die Ghettos von Riga und Minsk deportiert. In Bremen stellte die Gestapo unter erzwungener Mitwirkung der Bremer Vertretung der Reichsvereinigung der Juden die Deportationsliste zusammen. Die 443 Betroffenen erhielten um den 11. November […]
Der Wahlbremer David Gutnik stammte aus Tschernobyl und war 1908 im Alter von 35 Jahren in der Admiralstraße 155 in Findorff gemeldet. Vier Jahre später heiratete er eine 25-jährige Russin aus Minsk, Henriette Scheflian. Die Ehe hielt nur zwei Jahre. Henriette Gutnik verließ Bremen zu Beginn des Ersten Weltkriegs mit ihrer ein Jahr alten Tochter […]