Richard Heller[fn]Recherche: R. Gaebelein[/fn], geboren am 26.10.1908 in Dessau, arbeitet als Knecht, in der Brauerei, im Steinbruch und auf dem Bau. 1929 tritt er der KPD bei, wird ein Jahr später von Robert Stamm nach Bremen geholt und Mai 1931 Sekretär der KPD-Bezirksleitung Nordwest. 1932 leitet er in Bremen des Kampfbund gegen den Faschismus.
Am 4. März 1933 wird er verhaftet, in die Ostertorwache verschleppt, von dort ins KZ Mißler. Nach seiner Freilassung aus Fort Langenlütjen am 22. Dezember 1933 organisiert er Hamburger Hafenarbeiter. Am 10. Februar 1935 wird er erneut verhaftet, ins KZ Fuhlsbüttel gebracht. Wegen Fortführung der Kommunistischen Partei verurteilt ihn das Hanseatische Oberlandesgericht zu 4 Jahren Zuchthaus.
Am 14. Februar 1939 geht er von Oslebshausen zurück nach Hamburg, schließt sich der Widerstandsgruppe unter Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Robert Abshagen an, die im gesamten Küstenraum tätig ist. Im Sommer 1942 organisiert er illegale Betriebsgruppen in Bremen. Die Gruppe wird denunziert. Bernhard Bästlein kann bei einem Bombenangriff entkommen, Franz Jacobs entgeht der Verhaftung nur knapp. Gemeinsam mit Anton Saefkow organisieren beide Arbeiter in 30 Großbetrieben Berlins. Richard Heller wird am 20. Oktober 1942 erneut verhaftet, zunächst ins KZ Sachsenhausen gebracht, dann zurück nach Hamburg, wo er am 5. Mai 1944 zu Tode verurteilt wird.
Vor seiner Hinrichtung am 6. Juli 1944 ruft er seinen Genossen im Zuchthaus Fuhlsbüttel zu, den Mut nicht zu verlieren, die Herrschaft der Henker habe bald ein Ende. Robert Abshagen und weitere Mitglieder der Gruppe werden vier Tage später hingerichtet. Anton Saefkow und Franz Jacob werden am 4. Juli 1944 auf dem Weg zu einem Treffen mit Dr. Julius Leber und Prof. Dr. Adolf Reichwein verhaftet, zu Tode verurteilt und am 18. September 1944 hingerichtet.
Der „Stolperstein“ zur Erinnerung an Richard Heller an der Hansestraße 201 könnte helfen, das Andenken an die Widerstandsgruppe Bästlein-Jacobs-Abshagen zu bewahren.
Hierzu ebenfalls Informationen zu Willi Jungmittag
Veröffentlicht am 25. Januar 2011 und aktualisiert am 29. November 2022